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Deutsche Bank fordert von Beratern keine Ertragsmaximierung mehr

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa-AFX

Frankfurt/Hamburg - Die Deutsche Bank fordert im Zuge ihres angekündigten "Kulturwandels" von ihren Beratern künftig keine Ertragsmaximierung mehr. "Kein Mitarbeiter soll sagen können: 'Die erwarten von mir ja immer noch, dass ich den Ertrag maximiere.' Nein, das tun wir nicht", sagte Co-Chef Jürgen Fitschen dem Wirtschaftsmagazin "brand eins" laut einem Vorabbericht am Donnerstag. Künftig sollten die Kunden im Mittelpunkt der Beratung stehen. "Wir verpflichten uns, dem Kunden anzubieten, was seinen Interessen am besten gerecht wird." Die Bank begegnet damit auch dem allgemeinen Vertrauensverlust der Finanzbranche nach der Finanzkrise.

Fitschen kündigte an, die Umstellung zügig voranzutreiben. "Zum Ende dieses Jahres wird es in der Bank niemanden mehr geben, der nicht persönlich vom Kulturwandel berührt worden ist." Veränderungsbedarf sieht Fitschen bei der Beratung von Privatkunden. Dabei stellte er das provisionsbasierte Modell in Frage. Es wird auch von Verbraucherschützern und Aufsehern kritisiert, weil es zum Verkauf ungeeigneter Produkte verleite.

Als Alternative gilt die Beratung gegen Honorar. Dies werde bislang aber nur von wenigen Kunden angenommen, erklärte Fitschen. "Dennoch ist es ein Thema, dem wir uns stellen müssen, denn mit dem Provisionsmodell werden bei den Kunden immer Vorbehalte bleiben."

Ziel sei es, das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen. Als Beispiel führte er die Diskussion über hohe Überziehungszinsen bei Dispokrediten an. "Wenn ein Kunde seinen Dispokredit voll ausschöpft, zahlt er hohe Zinsen. Als Bank darf man sich in dem Fall nicht über die hohe Marge freuen, sondern muss ihm eine Alternative bieten, einen Konsumentenkredit etwa, der günstiger ist", sagte der Manager.

Das Geschäft mit dem Mittelstand will die Deutsche Bank ausbauen, wie Fitschen bekräftigte. Er warnte jedoch zugleich vor den Risiken des harten Wettbewerbs unter den Banken um diese Kundengruppe. "Das ist erst einmal gut für den Kunden", sagte Fitschen. "Aber die Bundesbank sorgt sich bereits, dass der Wettbewerb um Mittelständler so intensiv ist, dass es den Banken nicht gelingt, mit dieser Kundengruppe ein erfolgreiches Geschäftsmodell auf die Beine zu stellen. Recht hat sie."