Deutsche Bank bleibt bis 2017 bei Doppelspitze Jain und Fitschen
Stand: 12.09.2013
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Frankfurt - Die Deutsche Bank setzt bis Anfang 2017 auf die Doppelspitze Jürgen Fitschen und Anshu Jain. Fitschens Vertrag soll vorzeitig bis zum 31. März 2017 verlängert werden und würde dann genauso lang laufen wie der seines Partners auf dem Chefposten. Dies schlage der Präsidialausschuss des Aufsichtsrates vor, teilte der Frankfurter Dax-Konzern am Mittwoch mit. Entschieden werden soll in der nächsten ordentlichen Sitzung des gesamten Kontrollgremiums am 29. Oktober.
Fitschen hat derzeit einen Vertrag bis zur Hauptversammlung im Mai 2015. Bislang war offen, ob die Bank Jain einen anderen Co-Chef an die Seite stellen oder ob der Investmentbanker die größte deutsche Bank dann alleine führen sollte.
Großes Vertrauen für Fitschen
Da Fitschen, der Anfang September 65 Jahre alt geworden ist, großes Vertrauen im Aufsichtsrat genießt, gilt die Zustimmung des Kontrollgremiums als Formsache. Der Niedersachse war im Juni 2012 gemeinsam mit Jain an die Spitze der Deutschen Bank gerückt. Die beiden Manager hatten dort nach einem zähen Ringen um die Macht bei einer der wichtigsten Banken Europas den Schweizer Josef Ackermann abgelöst, der den Konzern zehn Jahre geführt hatte.
Nach dem mit harten Bandagen ausgetragenen und für die Bank teils peinlichen Gezerre um Ackermanns Nachfolge wollte der ebenfalls seit Juni 2012 amtierende Aufsichtsratschef Paul Achleitner dieses Mal offensichtlich schnell für Ruhe sorgen. Dabei ziehen Fitschen und Jain an einem Strang. "Gemeinsam haben Jürgen Fitschen und Anshu Jain den Aufsichtsrat um die Erneuerung gebeten", ließ Achleitner zu den Verträgen mitteilen. "Wir freuen uns darüber. Dies ist das richtige Signal für unser Haus sowie die Finanzindustrie." Achleitner bekräftigte: "Wir wissen unser Haus bei ihnen in guten Händen."
Kulturwandel
Fitschen und Jain stehen vor der schweren Aufgabe, die Bank in das neue Zeitalter der Finanzindustrie zu führen. Sie haben deswegen auch einen "Kulturwandel" proklamiert. An dem Modell einer Universalbank, die das Geschäft mit Privatkunden mit dem riskanteren Investmentbanking verbindet, halten sie aber weiter fest.
Der Kurs der Aktie reagierte am Mittwoch kaum auf die Nachricht. Deutsche-Bank-Papiere gehörten aber mit einem Plus von knapp einem Prozent zu den Gewinnern im Deutschen Aktienindex.