Deutsche Anleger können sich auf hohe Dividenden freuen
Stand: 12.04.2012
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Frankfurt/Main - Die deutschen Großkonzerne werden in diesen Wochen voraussichtlich Dividenden in Höhe von 27,5 Milliarden Euro an ihre Aktionäre ausschütten. Doch über den Geldsegen freuen sich nicht nur die Anleger - auch der Fiskus verdient mit.
Mit den Ausschüttungen beteiligen börsennotierte Firmen ihre Aktionäre an ihrer wirtschaftlichen Entwicklung - doch auch der Staat verdient mit.
Was ist eine Dividende?
Die Dividende ist der Anteil am Gewinn einer Aktiengesellschaft, den ein Konzern direkt an die Anleger ausschüttet. Dieses Jahr werden allein die 30 Unternehmen des Deutschen Aktienindex (Dax) 27,5 Milliarden Euro an ihre Aktionäre auszahlen, wie die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz errechnete. Einen Anspruch auf eine Dividende haben Aktionäre aber nicht. Denn Unternehmen können das Geld auch nutzen, um Schulden zurückzuzahlen, Investitionen zu tätigen oder Übernahmen zu finanzieren.
Was ist die Dividendenrendite?
Die Dividendenrendite gibt den prozentualen Anteil der Dividende am Aktienkurs an. Commerzbank und "Handelsblatt" rechneten für 2012 mit im Schnitt 4,2 Prozent in den Dax-Konzernen. Die durchschnittliche Dividendenrendite fiele damit deutlich höher aus als die derzeitige Rendite von Bundesanleihen oder Festgeld.
Wer bekommt eine Dividende und wann?
Dividendenberechtigt ist jeder, der am Tag der Hauptversammlung mindestens eine Aktie des Unternehmens im Depot hat - egal, ob er sie bereits vor Jahren oder erst am Tag zuvor gekauft hat. Der vom Management vorgeschlagene Bonus wird mit den Stimmen der Aktionäre bei der Hauptversammlung beschlossen. Schon am Folgetag landet die Dividende auf dem Konto des Anlegers. In Deutschland ist eine jährliche Dividendenzahlung üblich.
Lohnt es sich, eine Aktie nur zur Ausschüttung zu kaufen?
Von der verlockenden Strategie, kurz vor dem Stichtag zu kaufen, um einen Tag danach wieder zu verkaufen, raten Experten Normalanlegern ab. Denn schon vorher ist üblicherweise die vom Unternehmen angekündigte Dividende im Aktienwert "eingepreist". Das heißt, der Kurs ist in den Wochen vor der Hauptversammlung um diesen Betrag gestiegen - und fällt danach meist wieder.
Was bekommt das Finanzamt?
Seit 2009 gilt die Abgeltungssteuer für Kapitaleinkünfte, die eine pauschale Besteuerung von 25 Prozent vorsieht. Für Aktionäre bedeutet dies, dass ein Viertel ihrer Dividenden an den Fiskus wandert. Die Banken, bei denen Aktionäre ihre Depots verwalten, führen die Steuer automatisch ab. Bei Wertpapierbeständen im Ausland müssen Anleger selbst aktiv werden und die Dividenden in der Steuererklärung angeben.