Commerzbank-Chef warnt vor Deckelung der Dispozinsen
Stand: 31.05.2013
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Berlin - Commerzbank-Chef Martin Blessing hat vor einer Deckelung der Dispozinsen gewarnt. "Es ist gefährlich: Je billiger das Geld, desto höher verschulden sich die Verbraucher", sagte er der "Bild"-Zeitung vom Freitag. Das sei der falsche Weg. Das Girokonto zu überziehen, dürfe kein Dauerzustand sein; der Dispozins solle "bewusst auch ein Anreiz sein, das Konto nicht langfristig zu überziehen".
Ein Überziehungskredit sei nur für einen kurzfristigen Engpass gedacht. "Wer längerfristig finanzieren will, kann seine Schulden jederzeit in einen Kredit umschulden." Der sei dann auch "deutlich günstiger".
Dispozinsen werden fällig, wenn ein Bankkunde - wie beispielsweise bei der Commerzbank - kein Geld mehr auf dem Girokonto hat, es aber innerhalb eines vorher mit der Bank vereinbarten Rahmens weiter belastet. Wird dieser Rahmen gesprengt, werden zudem Überziehungszinsen fällig, die in der Regel nochmals deutlich höher liegen.
SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hatte eine Deckelung der Dispozinsen gefordert; die Bundesregierung lehnt eine gesetzliche Begrenzung dagegen ab. Verbraucherschützer kritisieren seit Jahren die hohen Kosten für Überziehungskredite.