Commerzbank arbeitet weiter am Sparprogramm
Stand: 03.09.2012
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa
Frankfurt/Berlin - Die Commerzbank arbeitet nach dem Gewinneinbruch im ersten Halbjahr an dem angekündigten Sparprogramm. Nach Informationen der "Welt am Sonntag" ("Wams") hat der Vorstand seine Überlegungen auf rund 400 Seiten zusammengefasst und will diese dem Aufsichtsrat Mitte September präsentieren.
Bereits zur Vorlage der Halbjahreszahlen Anfang August war von Stellenabbau und Filialschließungen bei dem teilverstaatlichten Dax-Konzern die Rede. Konkrete Zahlen dazu finden sich nach Informationen der Zeitung aber auch in dem Strategiepapier nicht.
Stattdessen enthalten sei der Vorstoß, die Öffnungszeiten der Filialen zu verlängern. Mitte März 2007 hatte die Commerzbank testweise erstmals an einem Samstag ihre Schalter geöffnet. Pläne, die Samstagsöffnung zu einer festen Institution zu machen, scheiterten am Widerstand des Betriebsrates. Privatkundenvorstand Martin Zielke hatte im vergangenen Dezember gesagt: "Ich bin nicht pauschal für längere Öffnungszeiten. Entscheidend ist immer die Kundennachfrage."
Sprecher der Commerzbank in Frankfurt wollten den "Wams"-Bericht nicht kommentieren. Das Institut hatte Anfang August angekündigt, sich erst bei der Vorlage der Zahlen für das dritte Quartal am 8. November zu der neuen Strategie äußern zu wollen.
Klar ist, dass das Privatkundengeschäft im Fokus des Sparkurses steht. In der Sparte haben sich vier Jahre nach Übernahme der Dresdner Bank die großen Hoffnungen bislang nicht erfüllt. Im ersten Halbjahr 2012 verdiente das zweitgrößte deutsche Kreditinstitut im Privatkundengeschäft operativ nur noch 126 Millionen Euro, mehr als ein Drittel weniger als im Vorjahreszeitraum. Im zweiten Quartal konnte die Commerzbank in der Sparte einen Verlust nur dank des Beitrags der Online-Tochter Comdirect verhindern.