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Chronologie der Euro-Schuldenkrise

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Berlin - Die hohen Schulden einiger EU-Länder haben die Staatengemeinschaft und auch den Euro vor eine harte Bewährungsprobe gestellt. Eine Chronologie:

2. Dezember 2009: Die EU-Finanzminister setzen im Zuge der Finanzkrise 13 Euro-Ländern Fristen zum Abbau ihrer Haushaltsdefizite - darunter Deutschland und Frankreich. Besonders prekär ist die Lage in Griechenland.

3. Februar 2010: Die EU-Kommission stellt Griechenland unter Aufsicht. Athen muss bis 2012 sein Defizit in den Griff bekommen.

3. März 2010: Griechenlands Regierungschef Giorgios Papandreou präsentiert ein weiteres hartes Sparprogramm zur Rettung des überschuldeten Staatshaushalts. Im Mai billigt das Parlament schließlich das Sparpaket.

25. März 2010: Die Staats- und Regierungschefs der Euro-Länder einigen sich auf einen Rettungsplan für Griechenland.

23. April 2010: Griechenland bittet die EU und den Internationalen Währungsfonds (IWF) offiziell um Hilfe. IWF und Euro-Länder sind bereit, dem Land mit 45 Milliarden Euro unter die Arme zu greifen.

27. April 2010: Die Ratingagentur S&P stuft die Kreditwürdigkeit von Portugal und Griechenland herab, einen Tag später die von Spanien.

2. Mai 2010: Griechenland bekommt eine Finanzhilfe von 110 Milliarden Euro. Die Finanzminister der 16 Eurostaaten beschließen ein auf drei Jahre angelegtes Hilfspaket.

10. Mai 2010: Um Euro-Mitglieder vor dem Staatsbankrott zu retten, spannen die EU und der IWF einen Rettungsschirm. Insgesamt 750 Milliarden Euro Kredite können bis 2013 im Notfall fließen, geknüpft an strenge Bedingungen zur Haushaltssanierung. Die Europäische Zentralbank (EZB) kauft nun auch Anleihen hoch verschuldeter Euro-Staaten.

28. Oktober 2010: Die EU-Staats- und Regierungschefs verständigen sich auf eine Verschärfung des Euro-Stabilitätspaktes. Der Euro soll sicherer, Schuldenmacher sollen härter bestraft werden.

21. November 2010: Irland beantragt nach mehreren Dementis als erstes Land Finanzhilfe aus Mitteln des neuen Rettungsschirms. Am 28. November stimmen die EU-Finanzminister dem Hilfspaket mit 85 Milliarden Euro zu. Im Gegenzug muss Irland harte Sparauflagen akzeptieren.

4. Dezember 2010: Das irische Haushaltsdefizit liegt 2010 bei 32 Prozent des Bruttoinlandsprodukts - das mit Abstand größte Defizit im Euroraum.

16. Dezember 2010: Die EZB zapft die nationalen Notenbanken an und verdoppelt ihr Grundkapital. Hintergrund sind Risiken aus dem umstrittenen Kauf von Staatsanleihen aus den Krisenländern.

17. Dezember 2010: Auf einem EU-Gipfel einigen sich die Staats- und Regierungschefs auf dauerhafte Hilfsmaßnahmen ab 2013. Dabei sollen von Fall zu Fall bei Zahlungsausfällen von Staaten auch Banken und andere private Gläubiger Einbußen in Kauf nehmen. Kurzfristig bleibt es dabei: Eine Aufstockung des Rettungsfonds und gemeinsame Anleihen der Euro-Länder ("Euro-Bonds") sind nicht geplant.

21. Dezember 2010: China sagt den Euro-Krisenländern erneut Unterstützung zu.

9. Januar 2011: Portugal weist Spekulationen zurück, das Land werde bald unter den Rettungsschirm schlüpfen. Vor Anleiheplatzierungen in mehreren Krisenländern kommt an den Finanzmärkten erneut Unruhe auf.