Bundesbankpräsident hält Fortbestand des Euro für alternativlos
Stand: 25.11.2010
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Berlin - Bundesbankpräsident Axel Weber hat den Fortbestand des Euro als alternativlos bezeichnet. "Ich bin zutiefst überzeugt, dass wir an dem Euro festhalten müssen", erklärte Weber am Donnerstag in Berlin beim "Führungstreffen Wirtschaft 2010" gegenüber der "Süddeutschen Zeitung". Einen "Weg zurück" zu den alten nationalen Währungen werde es nicht geben. "Nicht der Euro ist in Gefahr", vielmehr gebe es Probleme mit der Finanzstabilität einiger Länder. "Der Euro ist eine der stabilsten Währungen der Welt", sagte Weber. Seine Binnenwertstabilität sei nicht weniger gering als die der D-Mark.
Weber warnte davor, das "Jahrhundertprojekt" Euro an den derzeit zu beobachtenden Verwerfungen in der Eurozone zu messen. Der Bundesbankpräsident bekräftigte Aussagen, nach denen der existierende Krisenfonds notfalls aufgestockt werde, relativierte diese aber, indem er ein Eintreffen eines solchen Falles ausschloss. "Es wird nicht notwendig sein", sagte Weber. Es sei "ausgeschlossen", dass ein solch pessimistisches Szenario, das dieser Annahme zugrunde liege, eintreffe. "Wenn es so käme: An 140 Milliarden Euro Differenz wird der Euro nicht scheitern", fügte er noch hinzu.
Eine Sprecherin des Bundesfinanzministeriums erklärte in Berlin zu einer Aufstockung: "Die Frage stellt sich nicht. Der Topf ist gut gefüllt, um im Notfall handlungsfähig zu sein." Selbst wenn Irland 80 Milliarden Euro benötige, sei die Gesamtsumme von 750 Milliarden Euro noch lange nicht erreicht. Zuvor hatte "Die Welt" berichtet, die EU-Kommission diskutiere eine Verdoppelung des Euro-Rettungsschirmes.