Bundesbankchef Weidmann dämpft Inflations- und Deflationsängste
Stand: 16.01.2014
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Berlin - Bundesbankchef Jens Weidmann sieht Ängste sowohl vor stark steigenden als auch stark fallenden Verbraucherpreisen gegenwärtig als nicht gerechtfertigt an. Die Risiken, dass es auf mittlere Sicht zu einer deutlich erhöhten Inflation komme, seien zurzeit gering, sagte Weidmann am Donnerstag in Berlin. "Das gilt für den gesamten Euroraum, aber eben auch für Deutschland."
Er stimme mit Mario Draghi, dem Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), "vollkommen" überein, dass es keinen Grund gebe, "irrationale Inflationsängste" zu pflegen. "Das heißt nicht, dass Inflationsbekämpfung in Zukunft kein Thema mehr ist. Ich plädiere dafür, die Dinge nüchtern zu analysieren und auch langfristige Gefahren für die Preisstabilität im Blick zu behalten."
Zugleich wies Weidmann auf das aus seiner Sicht begrenzte Risiko hin, dass der Euroraum in eine Phase breit angelegter Deflation falle. "Auch dieses Gespenst löst sich bei nüchterner Betrachtung in Luft auf." Weidmann nannte zum einen die langfristigen Inflationserwartungen, die bei zwei Prozent solide verankert seien. Darüber hinaus seien die aktuell geringeren Teuerungsraten im Währungsraum auch auf die Reform- und Sparbemühungen in vielen Krisenländern zurückzuführen.