Bundesbank will Bankerboni stärker an Risiken koppeln
Stand: 27.02.2013
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Frankfurt/Main - Bundesbankvorstand Andreas Dombret fordert bei der Bezahlung von Bankern ein grundlegendes Umdenken. Die Entlohnung muss zwingend das Risiko berücksichtigen und sich an langfristigen Perspektiven orientieren", forderte Dombret bei einer Bankentagung am Dienstag in Frankfurt.
Die Überarbeitung der Vergütungspraxis müsse Teil des von der Branche versprochenen Kulturwandels sein. "Die Falschausrichtung des Vergütungssystems war auch ein falsches Anreizsystem zur Übernahme von Risiken."
Der Privatkundenchef der Deutschen Bank, Rainer Neske, räumte Fehler der Branche ein: "Das kurzfristige Gewinnstreben, das es vor der Krise gerade in der Finanzindustrie gegeben hat, war zweifelsohne ungesund." Neske erklärte: "Wir müssen zurück zu einer Kultur des Maßhaltens." Das gelte auch für Managervergütungen. "Ohne Frage wollen wir die besten Talente für uns gewinnen. Und wir müssen sie gut, manchmal sehr gut bezahlen." Allerdings seien Vorstände "nicht die Eigentümer des Unternehmens, die mit großzügiger Hand Geld verteilen" könnten, sondern "Angestellte unserer Aktionäre".
Für Aufregung sorgt seit Wochen der Fall eines inzwischen gefeuerten Zinsspekulanten der Deutschen Bank. Der Banker häufte für das Jahr 2008 Bonusansprüche in Höhe von 80 Millionen Euro an, weil ihm per Vertrag ein fixer Prozentsatz der von ihm erzielten Spekulationsgewinne zustand. Mittlerweile wird gegen den Mann wegen der Manipulation des Referenzzinses Libor ermittelt. Die Bank behielt daraufhin Medien zufolge 40 Millionen Euro der Rekordsumme ein.