Bundesbank weitet Goldtransporte aus New York deutlich aus
Stand: 19.02.2014
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Frankfurt - Die Bundesbank will die Goldtransporte aus den Tresoren der US-Notenbank Fed nach Deutschland im laufenden Jahr deutlich erhöhen. "In diesem Jahr werden wir 30 bis 50 Tonnen aus New York nach Frankfurt verlagern, vielleicht auch mehr", sagte Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele in einem Interview mit dem "Handelsblatt" (Mittwochausgabe). Die Bundesbank hatte im Januar 2013 angekündigt, bis 2020 ein Volumen von 300 Tonnen des Edelmetalls von New York nach Frankfurt transportieren zu wollen.
Einige Mitglieder der CDU/CSU-Bundestagsfraktion hatten zuletzt kritisiert, dass die Bundesbank im vergangenen Jahr Gold in einem Volumen von nur fünf Tonnen von New York nach Frankfurt transportieren ließ. Die Bundesbank hatte bereits erklärt, dass die vergleichsweise geringe Menge durch einen anfangs hohen logistischen Aufwand zu erklären sein. Thiele versicherte nun auf Nachfrage der Zeitung, dass es beim Transport des Goldschatzes nach Deutschland keine Startschwierigkeiten geben habe. "Wir gestalten das Timing der Transporte so, dass spätestens 2020 300 Tonnen aus New York nach Deutschland verlagert sind", so Thiele.
Gute Zusammenarbeit mit US-Notenbank
Die Zusammenarbeit mit der US-Notenbank beim Transport der Goldbarren bezeichnete Thiele als "in jeder Hinsicht ausgesprochen konstruktiv". "Die Amerikaner haben nie gemauert oder gebremst", versicherte er und bekräftige damit frühere Aussagen der Bundesbank. Das in einem Unternehmen in Europa erfolgte Umschmelzen der zum Teil sehr alten Goldbarren in ein derzeit gängiges Standardformat sei von unabhängigen Sachverständigen überwacht worden, so Thiele.
Über weitere Details machte Thiele keine Angaben, da über die Einzelheiten der Verträge mit der US-Notenbank Vertraulichkeit vereinbart worden sei. Thiele stellte klar, dass die Prüfungen der deutschen Goldbestände in New York durch die Bundesbank-Revision, bei der auch ein externer Wirtschaftsprüfer anwesend gewesen sei, "zu 100 Prozent zu unserer Zufriedenheit liefen".
Debatte über Sicherheit des Goldes
2012 war in Deutschland eine öffentliche Debatte über die Sicherheit des deutschen Goldes im Ausland entbrannt. Der Bundesrechnungshof hatte angesichts des hohen Werts der bei ausländischen Notenbanken gelagerten Goldbestände regelmäßige Stichproben gefordert. Bisher lagert der Großteil der deutschen Goldbestände in einem Volumen von insgesamt 3387,1 Tonnen im Ausland, vor allem bei der US-Notenbank Fed. Der Grund: Das Edelmetall ging vor allem in den 1950er und 1960er Jahren als Bezahlung hoher deutscher Außenhandelsüberschüsse in den Besitz der Bundesbank über.