Bundesbank kappt Wachstums- und Inflationsprognosen
Stand: 03.06.2016
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa-AFX
Frankfurt - Die Bundesbank hat ihre Wachstums- und Inflationsprognosen für Deutschland gesenkt. Wie die Währungshüter am Freitag mitteilten, rechnen sie für dieses Jahr mit einem Wirtschaftswachstum von 1,7 Prozent und für kommendes Jahr mit 1,4 Prozent. Das sind 0,1 beziehungsweise 0,3 Prozentpunkte weniger als noch vor einem halben Jahr angenommen. 2018 wird ein Wachstum von 1,6 Prozent erwartet. Kalendereffekte verdeckten dabei recht gleichmäßige Zuwachsraten, schränkte die Bundesbank ein.
Die Inflationsprognosen wurden deutlicher zurückgenommen. War die Bundesbank von einem halben Jahr noch von einer Inflationsrate in diesem Jahr von 1,1 Prozent ausgegangen, sind es jetzt 0,2 Prozent. Für 2017 wird eine Inflationsrate von 1,5 Prozent anstatt bisher 2,0 Prozent veranschlagt. Die Inflationsraten sind nach europäischer Rechnung (HVPI) angegeben.
Trotz der Abwärtskorrektur spricht die Bundesbank von einer recht kräftigen konjunkturellen Grundtendenz. Tragende Säule bleibe die lebhafte Binnennachfrage, die von der günstigen Arbeitsmarktlage und den steigenden Einkommen gestützt werde. Die Impulse durch den Außenhandel dürften wegen der zögerlichen Entwicklung des Welthandels begrenzt bleiben. "In den kommenden Jahren dürften die Exporte aber stärker Tritt fassen und einen Ausgleich für die dann nicht mehr ganz so kräftig expandierende Binnennachfrage bilden", sagte Bundesbankpräsident Jens Weidmann.