Bund für Frankfurt als neue EU-Bankenaufsicht
Stand: 21.09.2017
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Berlin - Die Bundesregierung gibt im Schlussspurt alles, um Frankfurt als künftigen Sitz der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde (EBA) zu bewerben. Dafür spräche zentrale die Lage in Europas und die optimale Erreichbarkeit von allen wichtigen Finanzstandorten. Hinsichtlich aller objektiven Kriterien sei Frankfurt gegenüber den Bewerbern "sehr gut positioniert".
Mit dem geplanten Austritt Großbritanniens aus der EU muss die derzeit noch in London ansässige Bankenaufsicht umsiedeln. Am EBA-Sitz sind neben Frankfurt auch Brüssel, Dublin, Luxemburg, Paris, Prag, Wien und Warschau interessiert. Deutschland hat sich zudem um den Sitz der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) am Standort Bonn beworben. Für sie gibt es Bewerbungen aus 19 EU-Staaten. Die EU-Kommission will bis 30. September eine Bewertung veröffentlichen.
Das Bundesfinanzministerium verweist im Ringen um die EBA auf die Kombination aus vielen Banken, Versicherungen sowie nationalen und europäischen Institutionen und Aufsichtsorganen als ein "Alleinstellungsmerkmal Frankfurts im Vergleich zu allen anderen Finanzplätzen in Europa". "Die kurzen Wege zwischen den relevanten Akteuren der europäischen Finanzaufsicht erhöhen die Effizienz der Aufsicht im Alltag und erleichtern die schnelle Handlungsfähigkeit im Krisenfall", so die Beamten. Anwaltskanzleien und auf Finanzen spezialisierte Gesellschaften sorgten zusammen mit 34 Hochschulen in der Region "für ein ausgesprochen hohes Niveau an Finanzmarktexpertise".