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Börsen-News: DAX bei 7000 Punkten, Skepsis bei Analysten

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa-AFX

Frankfurt/Main - Der DAX liegt bei über 7.000 Punkten, die Nachfrage nach Bundesanleihen sinkt und die Zinsaufschläge für Krisenländer sind auf dem Rückmarsch: Dies alles sind positive Zeichen, die jedoch nicht so recht zur Euro-Schuldenkrise passen wollen. Deswegen zeigen sich Analysten und Händler den Entwicklungen gegenüber auch eher skeptisch.

Nach einigen nachrichtenarmen Sommerwochen stünden spätestens im September für die Euroländer wichtige Entscheidungen an, die die Märkte abermals heftig durcheinanderwirbeln könnten. Zudem falle die Unterstützung durch Unternehmenszahlen mit Auslaufen der Berichtssaison zum zweiten Quartal weg.

Nach einem Plus von 1,4 Prozent in der Vorwoche steht der DAX am Montagmorgen bei 7.033 Punkten und damit ganz leicht im Minus gegenüber dem vorherigen Wochenschluss. Der Euro, der in der vergangenen Woche abermals unter die Marke von 1,23 US-Dollar gerutscht war, notiert aktuell bei 1,2360 US-Dollar.

Hoffnungszeichen in USA, nicht in Europa

Kritisch äußert sich etwa die Landesbank Berlin. "Erstens sehen wir kaum Fortschritte hinsichtlich der europäischen Schuldenkrise", erklären die Analysten. Konkretere Schritte seien erst im September zu erwarten, und es mehrten sich Anzeichen einer verschlechterten Stimmung zwischen Geber- und Empfängerländern. "Auch die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes zum ESM bietet mehr Risiken als Chancen."

Zweitens schwanke der konjunkturelle Boden. Auch wenn US-Frühindikatoren wieder etwas Hoffnung aufkeimen ließen, sehe es in Kerneuropa düster aus. "Die Grundrichtung der Märkte sollte daher in den kommenden Monaten eher abwärts gerichtet sein", resümieren die Analysten. Nach dem Ende der Berichtssaison blieben nur die Notenbanken als Lichtblick.

Drohende Herbststürme

Auch Claudia Windt von der Helaba glaubt nicht so recht daran, dass sich die Sommerrallye ungebremst fortsetzen und es im Oktober einen "Indian Summer" geben wird. Etwa sei es noch längst nicht ausgemacht, dass die EZB am 6. September ihren geldpolitischen Spielraum schon nutzen werde. "Schließlich wird die Europäische Kommission erst am 11. September ihre Vorschläge zur Bankenunion unterbreiten." Einen Tag später, am 12. September, stehe die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts über die Rechtmäßigkeit des ESM an. "Und am 13. September tagt die Fed." Mit den jüngsten Konjunkturdaten seien die Chancen auf ein QE3, also eine weitere geldpolitische Lockerung, gesunken

Überkaufte Lage

Aus charttechnischer Sicht ist laut Robert Halver von der Baader Bank aufgrund einer leicht überkauften Lage eine kurzfristige Korrektur am deutschen Aktienmarkt nicht ausgeschlossen. "Rutscht der DAX wieder unter die Marke von 7.000, so liegt die nächste Unterstützung bei 6.875 Punkten. Weitere Kurseinbußen bis zu 6.750 und darunter bis 6.580 Zählern wären dann technisch möglich." Gelänge allerdings eine Verteidigung über der psychologisch wichtigen Marke von 7.000, folgten Widerstände bei 7.100 sowie rund 7.200 Punkten. Die nächste nennenswerte Barriere liege dann im Bereich des Vorjahreshochs bei 7.600.