Börse und Co.: Diese 5 Fehler kosten Anleger bares Geld
Stand: 25.02.2015
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Frankfurt/Main - Die anhaltende Niedrigzinsphase treibt immer mehr Anleger an die Börse. Vor allem "Neulinge" laufen hierbei Gefahr, typische Anlegerfehler zu begehen. Dabei lassen sich diese typischen Fehler recht einfach vermeiden. Fünf häufige Probleme:
Zu wenig Information
"Das Hauptproblem ist, dass sich Anleger nicht genügend vorab informieren und nicht wissen, wo die Risiken liegen", sagt Klaus Nieding, Präsident des Deutschen Anlegerschutzbundes e.V. (DASB). So kann natürlich mit dem Anlageberater kein Gespräch auf Augenhöhe stattfinden, warnt der Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht.
"Anleger sollten grundsätzlich nur Produkte kaufen, die sie auch verstehen", rät Ralf Scherfling, Finanzexperte bei der Verbraucherzentrale Nordrhein- Westfalen. "Vor jeder Kaufentscheidung sollten sich Anleger überlegen: Wie viel Risiko will ich eingehen, und was kann ich mir finanziell leisten?", rät Prof. Martin Weber, der Bankbetriebslehre an der Universität Mannheim lehrt. Eines müsste Anlegern klar sein: Wer eine chancenreiche und hohe Rendite angeboten bekommt, geht damit ein höheres Risiko ein - da sind sich alle drei Finanzexperten einig.
Zu viel Vertrauen
Nieding sieht noch ein weiteres Problem: "Häufig sind Anleger bei ihrem Bank- oder Anlageberater zu vertrauensselig und denken, die Beratung sei kostenlos." Das sei meist nicht der Fall, da der Berater für seine Empfehlung in der Regel eine Provision kassiert. Finanzexperte Scherfling sagt: "Im Zweifelsfall sollten Anleger bei einem unabhängigen Berater nochmal nachfragen". Nieding rät, einen Honorarberater zu engagieren. Der verlange zwar auch eine Beratungsgebühr, sei aber bei der Produktauswahl nicht von einem provisionsgeleiteten Interessenskonflikt gesteuert.
Falschen Prognosen trauen und Trends nachjagen
"Ein gern gemachter Fehlschluss: Von der Vergangenheit auf die Zukunft schließen. Nur weil die Aktie in letzter Zeit gestiegen ist, muss das nicht so weitergehen", sagt Scherfling. Er ist davon überzeugt: Prognosen von sogenannten Börsen-Gurus sollte man kritisch hinterfragen.
Auch Weber weiß: "Es ist unmöglich vorher zu sagen, ob es an der Börse wieder rauf oder weiter runter geht." Die Preisentwicklung könne am besten durch einen Zufallsprozess beschreiben werden. Für die meisten Anleger sei das aber nur schwer zu akzeptieren, so Weber. Er rät: Anleger sollten sich nicht von kurzfristigen Trends beeinflussen lassen. "Es ist besser, wenn man am Anfang eine Strategie bestimmt und daran festhält", sagt Weber.
Die finanzielle Lage falsch einschätzen
"Ein typischer Fehler ist, dass die Geldanlage nicht zur persönlichen Lebenssituation passt. Wer in drei Jahren sein Geld braucht, um beispielsweise ein neues Auto zu kaufen, sollte es nicht in Aktienfonds anlegen", rät Scherfling. Als Anlagezeitraum sei eine Laufzeit von zehn Jahren sinnvoll. Dann könne man das Geld auch mal liegen lassen, falls der Kurs schlecht steht. "Alles andere ist eine mutige Entscheidung, mit der man Glück haben, aber auch Verluste machen kann."
Außerdem solle man nur Geld anlegen, wenn man schuldenfrei ist. "Die Zinsen für ein Darlehen sind derzeit wesentlich höher als die meisten Zinsen, die man für eine Geldanlage bekommt." Scherfling empfiehlt, einen Teil des Geldes immer zurückzubehalten: "In der Regel sind drei Nettomonatsgehälter sinnvoll, beziehungsweise mindestens 5000 Euro."
Verlierer zu lange halten
Sinkt der Kurs der eigenen Aktien, stellen Anleger sich die Frage: Verkaufen oder halten? Manchen falle es schwer, sich Fehlentscheidungen einzugestehen, weiß Scherfling. Hier müsse man genau hinsehen, warum die Aktie gefallen ist und rational handeln. Manchmal sinkt der Kurs, weil er unter einem allgemeinen negativen Trend am Markt leidet, erklärt Scherfling. Hat das Unternehmen nicht gut gewirtschaftet, solle man die Aktie verkaufen. "Wenn das Unternehmen hingegen solide und erfolgversprechend aufgestellt ist, kann es sich lohnen sie zu halten, obwohl der Kurs kurzzeitig gesunken ist", rät der Finanzexperte.
Weber rät: Man sollte sich in so einem Fall die Frage stellen, ob man die Aktie mit ihrem aktuellen Kurs wieder kaufen würde. "Wenn nicht, dann sollten Anleger sie besser verkaufen", so Weber. Ein weiterer Tipp, den alle drei Experten geben: Frühzeitig Stop-Loss-Marken setzen. "Wenn die Aktie dann beispielsweise um 10 Prozent gesunken ist, wird sie automatisch verkauft", erklärt Nieding. Diese Strategie schütze vor größeren Verlusten.
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