Börse: Nach Gewinnmitnahmen der letzten Woche eher ausgewogen
Stand: 01.02.2012
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Frankfurt/Main - Nach den Gewinnmitnahmen der vergangenen Woche geht es im Fondshandel über alle Anlageklassen hinweg aktuell eher ausgewogen zu. "Die Umsätze haben angezogen und wir verbuchen höhere Orderzahlen", bemerkt Matthias Präger von ICF Kursmakler, der die relative Zurückhaltung der Anleger auch auf das EU-Gipfeltreffen Ende vergangener Woche zurückführt.
Zwar werde der permanente ESM-Fonds nun Mitte des Jahres und damit früher als geplant eingeführt. Bei der Aufstockung des Hilfspakets für Griechenland herrsche jedoch weiterhin Uneinigkeit. Zudem warteten Marktteilnehmer auf die Verhandlungsergebnisse bezüglich des freiwilligen Schuldenschnitts für die Hellenen. "Die Umsätze reflektieren die erneuten Diskussionen rund um die Schuldenkrise", stimmt Matthias Präger zu. Unterm Strich spielen Fondsanleger dem Händler der Baader Bank zufolge beide Seiten gleichermaßen. Bei Edelmetallminen hätten zuletzt die Abgaben überwogen. "Den Kurssprung etwa bei Gold in der vergangenen Woche nutzten Anleger vermehrt zum Ausstieg."
Europäische Aktienkörbe uneinheitlich
Nach deutlichen Abgaben in der Vorwoche hielten sich Verkäufe und Käufe bei Publikumsfonds mit europäischen Aktien in den vergangenen fünf Handelstagen in etwa die Waage. Präger spricht von Interesse beispielsweise am Fondak Europa (WKN A0J4LV). Verstärkt ins Depot legten Anleger sich zudem den DWS Deutschland (WKN 849096) und den JPM Europe Strategic Dividend (WKN A0D8M3) mit Fokus auf dividendenstarke europäische Aktien. Tendenziell die Finger lassen Fondsanleger etwa vom DWS Investa (WKN 847400), vom Allianz RCM Nebenwerte Deutschland (WKN 848176) und vom DekaFonds TF (WKN DK2B7T), der überwiegend in deutsche Standardaktien und in geringerem Umfang in hiesige Nebenwerte investiere.
Seit Monaten beliebt und gegenwärtig einmal mehr auf den Einkaufslisten der Fondsanleger ist laut Orlemann der auf deutsche Nebenwerte setzende Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen (WKN A0M8HD). "In dieser Woche schaffen es die Hessen an die Spitze unserer Umsatzstatistik", bemerkt der Händler. Bei den Volumina ganz vorn mit dabei und von Abgaben geprägt sei der Arideka (WKN 847451).
Mischfonds ohne Tendenz
Ausgewogen ging es zudem bei Mischfonds zu. In erster Linie gekauft worden sei in dieser Woche der Flossbach von Storch SICAV Multiple Opportunities (WKN A0M430), wie Orlemann registriert. Mit einer ausgewiesenen Performance von über 13 Prozent in den vergangenen zwölf Monaten sei der Fonds, der in internationale Aktien, Geldmarktinstrumente, Zertifikate sowie Anleihen aller Art investiert, vergleichsweise gut gelaufen. Beim Carmignac Patrimoine (WKN A0PGS3) spricht der Händler von einem regen aber ausgeglichenen Handel. In Schwellenländer-Aktienm ärkten mit stabilen Fundamentaldaten erkennt das Fondsmanagement des international ausgerichteten Mischfonds überdurchschnittliche Chancen. Die Inflation in China und Brasilien habe bereits ihren Höhepunkt erreicht und nehme langsam wieder ab. Auch seien die Staatsfinanzen der meisten aufstrebenden Volkswirtschaften inzwischen saniert.
Steigender Goldpreis lockt Käufer und Verkäufer
Den Schub beim Goldkurs in der vergangenen Woche nutzten einige Fondsanleger zum Ausstieg, wie Präger berichtet. Verstärkt abgegeben worden seien zum Beispiel die US-Dollar Versionen des BGF World Mining Fund (WKN 986932) und des BGF World Gold Fund (WKN 974119). Getrennt hätten sich Investoren zudem vom Hansagold EUR-Klasse (WKN A0RHG7). Größere Käufe verbucht der Händler beim DJE - Gold & Ressourcen (WKN 164323) und beim Pioneer Funds Austria - Gold Stock (WKN A0B98P). Das Versprechen der US-Notenbank, die Niedrigzinspolitik bis mindestens 2014 zu verlängern, habe den Aktienkurs vieler Goldminen und den Goldpreis beflügelt. "Der HUI Goldminen Index stieg nach der Ankündigung um rund 6 Prozent und das Goldminen Schwergewicht Newmont Mining hat rund 5 Prozent gut gemacht", erklärt Präger.
Bewegung bei Immobilienfonds
In den Handel mit offenen Immobilienfonds sei Leben zurückgekehrt. "Bei unveränderter Nachrichtenlage hat das Handelsvolumen in beiden Richtungen angezogen", beobachtet Orlemann. Sowohl Verkäufe als auch Käufe gebe es etwa bei den derzeit geschlossenen CS Euroreal (WKN 980500) und SEB Immoinvest (WKN 980230). Rege Umsätze auf beiden Seiten verbucht ICF Kursmakler zudem für den Hausinvest (WKN 980701).
Asien im Dornröschenschlaf
Bei Aktienkörben mit asiatischen Unternehmen berichtet Präger von Umsätzen auf niedrigem Niveau. Ins Depot legten Anleger sich beispielsweise den AGIF - Allianz RCM Indonesia (WKN A0Q09X). Weniger überzeugt scheinen Investoren von den Aussichten chinesischer Bluechips und trennen sich zum Beispiel vom Aberdeen Global Chinese Equity Fund (WKN A0HMN2), vom DWS Top 50 Asien (WKN 976976) und vom UBS Equity Fund - China Opportunity (WKN 986579).