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Bitcoin-Krise verschärft sich - größte Börse Mt.Gox insolvent

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa-AFX

Tokio - Die Digitalwährung Bitcoin stürzt tiefer in die Krise: Die einst größte Handelsplattform, Mt.Gox, hat laut Medienberichten einen Insolvenzantrag gestellt. Mt.Gox habe Schulden von rund 6,5 Milliarden Yen (rund 46 Mio Euro), hieß es am Freitag auf einer Pressekonferenz in Tokio, wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo berichtete. Gerüchte über eine Pleite scheinen sich damit bestätigt zu haben. Auch die Spekulationen über einen gigantischen Diebstahl von Kundengeldern bleiben bestehen.

Die Bitcoin-Börse hatte zuvor bis auf weiteres den Betrieb eingestellt. Bereits seit Anfang Februar kommen Anleger nicht mehr an ihre dort gespeicherten Einlagen. Am Dienstagmorgen war Mt.Gox plötzlich aus dem Internet verschwunden. Unter der Web-Adresse www.mtgox.com erschien zwischenzeitlich nur eine leere weiße Seite. Dann veröffentlichte CEO Mark Karpeles dort einige Zeilen, in denen er versprach, an einer Lösung zu arbeiten und Gerüchte über eine Flucht aus Japan dementierte.

Die auch als "Hacker-Währung" bezeichneten Bitcoins gibt es seit 2009. Sie werden in komplizierten Rechen-Prozessen auf den Computern der Nutzer erzeugt, können aber auch im Internet mit etablierten Währungen wie Dollar oder Euro gekauft werden. Sie kommen vor allem bei Zahlungen im Internet zum Einsatz. Im vergangenen Jahr war der Kurs zeitweise über 1000 Dollar pro Bitcoin gestiegen. Zuletzt notierte der Kurs bei 570 Dollar. Die Schließung von Mt.Gox stürzte die Währung in eine Vertrauenskrise.

Nutzer von Mt.Gox fürchten um so mehr um ihr Geld, als auch Gerüchte über einen Betrug, der über Jahre auf der Seite stattgefunden haben soll, nicht abreißen. Laut einem im Internet veröffentlichten Papier könnten mehr als 740.000 Bitcoins zum aktuellen Wert von über 300 Millionen Dollar verschwunden sein. In einem Chat-Protokoll, das unter anderem "Fox Business" veröffentlichte, hatte Karpeles eingeräumt, dass das Dokument "mehr oder weniger" seriös sei.

In Japan wurden bereits Ermittlungen wegen Mt.Gox eingeleitet. "Die Regierung wird falls nötig Maßnahmen ergreifen, sobald wir die Situation überprüft haben", sagte ein Regierungsvertreter am Mittwoch. Laut "Wall Street Journal" untersuchen auch US-Behörden den Fall. US-Bundesanwälte in New York sollen unter Strafandrohung Dokumente von der Firma angefordert haben.

Die neue US-Notenbankchefin Janet Yellen hält es für schwierig, Kontrolle über die kriselnde Digitalwährung Bitcoin auszuüben. Die Fed habe keinerlei Befugnis zur Regulierung, sagte Yellen am Donnerstagabend vor dem Bankenausschuss des US-Senats. Sie bezeichnete den Bitcoin als Innovation, die sich außerhalb des Bankensektors abspiele. Es sei aber angebracht, dass sich der US-Kongress mit rechtlichen Fragen zu digitalen Währungen befasse.