Berlin bleibt dabei: Kein Schuldenschnitt für Griechenland
Stand: 05.04.2016
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Berlin - Die Bundesregierung ist weiterhin gegen einen Schuldenschnitt für Griechenland. Der Sprecher des Bundesfinanzministeriums, Martin Jäger, sagte am Montag in Berlin: "Ein Schuldenschnitt steht im Augenblick nicht zur Debatte." Jäger verwies darauf, dass Athens Schuldentilgung ohnehin bis 2020 und länger ausgesetzt sei. Entscheidend sei, dass Griechenland nun einen tragfähigen Haushalt hinbekomme. Ziel bleibe eine Rückkehr zum Kapitalmarkt.
Jäger äußerte die Hoffnung, dass die Gläubiger ihre Prüfung des griechischen Reformprogramms bis Ende April abschließen.
Am Sonntag hatte Kanzlerin Angela Merkel mit Ministerpräsident Alexis Tsipras telefoniert. Am Dienstag wird IWF-Chefin Christine Lagarde in Berlin erwartet und auch mit Merkel zusammentreffen.
Experten der Gläubiger trafen am Montag in Athen zu neuen Gesprächen über die Beilegung der Finanzkrise ein. Sie wollen prüfen, wie weit Athen bei der Sanierung der Finanzen vorangekommen ist. Strittig ist dabei vor allem die geforderte Rentenreform.
Der Internationale Währungsfonds IWF sieht eine Einigung auf ein Rettungsprogramm für Griechenland noch weit entfernt. Lagarde schrieb an Tsipras, Ziel müsse sein, Griechenland auf einen robusten Wachstumspfad zu bringen und zugleich seine Schuldentragfähigkeit wiederherzustellen.