Bericht: EU-Hilfspaket für Zypern immer wahrscheinlicher
Stand: 30.01.2013
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München - Weil der Druck der Euro-Partner, der EU-Kommission und der Europäischen Zentralbank (EZB) so groß sei, trägt die Bundesregierung womöglich nun doch das EU-Hilfspaket für Zypern mit. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung" (Mittwochausgabe) unter Berufung auf Regierungskreise. Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat aber weiter große Vorbehalte.
Dennoch könnte die Zustimmung durch die Bundesregierung erfolgen, nachdem Zypern erstmals zu tief greifenden Reformen bereit zu sein scheint, hieß es weiter. Dabei könnte das Hilfspaket für den hochverschuldeten Eurostaat aber kleiner ausfallen als bisher befürchtet.
Die Regierung in Nikosia hatte im Sommer 2012 um finanzielle Hilfe gebeten. Bisher rechneten die Euro-Partner mit Finanzhilfen im Volumen von 17,5 Milliarden Euro, was beinahe der jährlichen Wirtschaftsleistung des Landes entspricht. Mit dem Geld will Zypern vor allem marode Banken stabilisieren.
In einigen Euro-Staaten - vor allem in Deutschland - gibt es Vorbehalte gegen Hilfen, da Zypern die Banken mit Niedrigsteuersätzen ins Land gelockt hat. Außerdem steht das Land im Verdacht, halbherzig gegen Geldwäscheaktivitäten vor allem russischer Kontobesitzer vorzugehen. In Berlin besteht deshalb die Sorge, dass Kanzlerin Angela Merkel (CDU) die nötige Bundestagsmehrheit für ein Zypern-Programm verfehlen könnte.