Beim Spenden alles richtig machen
Stand: 27.11.2014
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Berlin - Bei vielen Menschen steigert die Weihnachtszeit die Bereitschaft zum Spenden. Wir beantworten 7 wichtige Fragen rund um das Thema "Spenden".
Wohin mit der Spende?
Die Zahl der Hilfsorganisationen scheint unüberschaubar: Die einen kümmern sich um in Menschen in Not, andere um Natur und Umwelt, die nächsten um Tierschutz. Aus dem riesigen Angebot das richtige herauszufiltern, ist schwierig. Ein Blick auf eigene Interessen und Hobbys kann die Entscheidung erleichtern. Nicht immer muss die Zuwendung einer Organisation zugutekommen, die bundes- oder weltweit aktiv ist. Häufig tun auch Projekte direkt um die Ecke Gutes.
Wie die Seriosität des Hilfswerks testen?
Auf der Homepage der Hilfsorganisationen und im Tätigkeitsbericht sollten Einnahmen und Ausgaben nachvollziehbar offengelegt sein. "Die Bereitschaft, Auskunft zu geben, ist ein wesentliches Kriterium für Vertrauenswürdigkeit", sagt Burkhard Wilke vom Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI). Es prüft die Seriosität von Spendenorganisationen. Sie bekommen ein Siegel, an dem sich Spender orientieren können. Derzeit stehen rund 230 Hilfswerke auf der Internet-Übersicht. Der Dachverband Deutscher Spendenrat listet ebenfalls vertrauenswürdige Helfer auf. Das DZI veröffentlicht zusätzlich eine Warnliste.
Einen anderen Hinweis zur Seriosität liefert die vom Finanzamt anerkannte Gemeinnützigkeit (Paragraf 52-54 Abgabenordnung). Erst dann dürfen Vereine, Organisationen oder Kirchen Spendenquittungen ausstellen. Das ist wichtig fürs Finanzamt.
Sind Geld- oder Sachspenden besser?
Den meisten Organisationen ist Geld lieber. "Es kann flexibler und effizienter eingesetzt werden", sagt Burkhard Wilke. Sach- oder Lebensmittelspenden sollten nur auf ausdrücklichen Wunsch gegeben werden, denn oft gibt es Probleme beim Transport.
Wer seine Spende von der Steuer absetzen will, braucht in der Regel eine Quittung. Bei Spenden im Wert von bis zu 200 Euro reicht ein Einzahlungsbeleg, bei Sachen zählt der reale Wert. Bekommt der Zuwender eine Gegenleistung, zum Beispiel Wohlfahrtsbriefmarken oder kostenlose Eintrittskarten, droht ihm Ärger mit dem Finanzamt, wenn er die gesamte Spendensumme absetzen will.
Auf welchem Weg lässt sich Geld spenden?
Geldspenden sollen zügig und kostengünstig ankommen. Der klassische Weg führt über Banküberweisung, Lastschrift oder Online-Banking. Online spenden geht ebenfalls: Viele Hilfswerke bieten auf ihren Websites Spendenformulare oder -buttons an. Im Internet haben sich außerdem Spendenplattformen etabliert, auf denen potenzielle Geber Projekte recherchieren und diese gezielt unterstützen können.
"Darauf achten, wer die Plattform anbietet und ob Transaktionskosten anfallen, die von der Spende abgezogen werden", rät Wilke. Dieser Tipp gilt auch für Spenden per SMS. Moritz Wohlrab von der "Aktion Deutschland hilft" plädiert dafür, Geldgaben nicht an einen bestimmten Zweck zu koppeln. Sogenannte ungebundene Spenden könnten flexibler eingesetzt werden.
Was ist mit der Sammelbüchse?
In den Fußgängerzonen wird oft eifrig mit der Sammelbüchse geklappert. Das nervt zwar, ist aber legal. Die meisten Kommunen haben die Sammel-Erlaubnispflicht abgeschafft. Weil somit praktisch jeder um Bares bitten kann, ist Vorsicht geboten. Bei drastischen Plakaten, aggressiver Ansprache und Mitleidsmasche raten das DZI und der Deutschen Spendenrat Verbrauchern zur Zurückhaltung.
Im ländlichen Raum ziehen häufig noch Freiwillige mit der Sammelbüchse von Tür zu Tür. Oft finden diese Haussammlungen zugunsten großer Wohlfahrtsverbände statt. Trotzdem raten Experten: Wer die Organisation nicht wirklich genau kennt, sollte sein Portemonnaie zulassen.
Bis zu welcher Höhe nickt der Fiskus Spenden ab?
Zuwendungen an gemeinnützige Organisationen sind von der Einkommensteuer absetzbar. "Insgesamt können Spenden in Höhe von bis zu 20 Prozent der Gesamteinkünfte geltend gemacht werden", sagte Nora Schmidt-Kesseler, Hauptgeschäftsführerin der Bundesteuerberaterkammer (BStBK). Ein Arbeitnehmer mit 50.000 Euro Einkommen kann also maximal 10.000 Euro als Sonderausgabe eintragen, entsprechende Spendenquittungen vorausgesetzt. Alternativ kann der Empfänger solche Bescheinigungen elektronisch ans Finanzamt schicken. Für Zuwendungen bis zu 200 Euro entfällt die Spendenquittung. Ein Einzahlungsbeleg reicht.
Wie viel Geld wird gespendet?
Im Jahr kommen nach Angaben des Deutschen Spendenrats mehr als 4 Milliarden Euro zusammen. 2013 waren die Verbraucher besonders spendabel: 4,7 Milliarden gingen auf den Konten der Hilfswerke ein. Im Schnitt gab jeder Bundesbürger 33 Euro. Im Dezember sitzt das Geld besonders locker - die "Aktion Deutschland hilft" bekommt etwa ein Drittel ihres Spendenaufkommens in den Wochen vor Weihnachten.