Bei Sepa-Zahlungen ist noch Sand im Getriebe
Stand: 31.10.2014
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Kehl - Seit August dürfen Unternehmen und Vereine in Europa Lastschriften und Überweisungen ausschließlich im neuen Sepa-Format vornehmen. Noch läuft nicht alles einwandfrei.
Zahlreiche Beschwerden zeigten, dass im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr noch nicht alles so funktioniere, wie es sollte, teilte das Europäische Verbraucherzentrum (EVZ) Deutschland am Donnerstag in Kehl am Rhein mit.
Probleme gebe es beispielsweise bei der Bezahlung von Stromrechnungen für ein Ferienhaus im Ausland, beim Begleichen der Mitgliedschaftsgebühr für einen ausländischen Sportverein oder auch beim Abschluss eines Handyvertrages im Nachbarland. Demnach klagen vor allem viele Verbraucher mit Wohnsitz in Frankreich, ihr französischer Mobilfunkanbieter akzeptiere keine Lastschriften für die Abbuchung von deutschen Konten.
EVZ-Leiter: Viele haben Umstellung verschlafen
Das Sepa-System war 2002 beschlossen worden, die Unternehmen hatten bis zum August dieses Jahres Zeit, sich darauf einzustellen. Seitdem dürfen Unternehmen keine grenzüberschreitenden Zahlungen per Lastschrift oder Überweisung aus einem der Länder des Sepa-Raums verweigern, wenn sie diese im nationalen Zahlungsverkehr akzeptieren.
Viele hätten dies aber offenbar verschlafen, kritisierte der Leiter des EVZ-Deutschland, Bernd Krieger. Er rät Verbrauchern, sich "nicht von Ausreden beeindrucken zu lassen" und auf ihr Recht zu bestehen. Die Abbuchung von einem ausländischen Konto müsse seit Anfang August akzeptiert werden.