Bei privater Altersvorsorge an den eigenen Finanzbedarf denken
Stand: 17.07.2015
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Stuttgart - Ein früher Start in die private Altersvorsorge bringt viele Vorteile. So zahlt der Sparer in der Regel niedrigere Monatsbeiträge und bekommt am Ende mehr durch den Zinseszins heraus. Aber nicht jeder junge Sparer hat das nötige Geld für die Vorsorge auch übrig.
"Gerade junge Sparer brauchen ein hohes Maß an Flexibilität", erklärt Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Sie müssen vielleicht das erste Auto finanzieren oder brauchen Geld für einen Umzug und die Möbel in der ersten eigenen Wohnung. "Wer dann einen langfristigen Sparvertrag hat und seine Konsumwünsche deshalb mit einem Kredit finanzieren muss oder immer wieder den Dispo überzieht, verbrennt eine Menge Geld", warnt Nauhauser.
In diesem Fall bringen Sparverträge und Versicherungen womöglich weniger Zinsen, als die Zinsen der Kredite kosten. "Dann wird aus dem positiven Zinseszinseffekt ein negativer Minuszinseffekt." Zu einer soliden Altersvorsorge gehört für den Verbraucherschützer deshalb eine weitsichtige Finanzplanung. Sie muss sicherstellen, genügend Geld zur Verfügung zu haben, um teure Schulden zu vermeiden.
Der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) rechnet beispielhaft vor, dass ein 20-Jähriger beginnen muss, jeden Monat 52 Euro in eine Rentenversicherung einzuzahlen, um später bei Renteneintritt mit 67 Jahren eine monatliche private Zusatzrente von 200 Euro zu bekommen. Fängt er dagegen mit 40 Jahren an einzuzahlen, muss er jeden Monat 124 Euro zur Seite legen, um auf die 200 Euro zu kommen. Bei einem Beginn mit 50 Jahren wären es 230 Euro. Der Sparer, der mit 20 Jahren anfängt einzuzahlen, würde bis zum 67. Lebensjahr insgesamt rund 29 300 Euro zurücklegen, derjenige, der mit 40 anfängt, rund 40 200 Euro.