Bei Hausfinanzierung die Zinsbindung beachten
Stand: 26.02.2015
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München - Die historisch niedrigen Zinsen haben viele Deutsche zur Hausfinanzierung motiviert. Beim Abschluss der Kredite sollten Verbraucher die Zinsbindung nicht außer Acht lassen.
Denn: Wer sich bisher kein Haus leisten konnte, kann es auch in der aktuellen Niedrigzinsphase nicht, warnt die Verbraucherzentrale Bayern. Verbraucher müssen bedenken, dass der Vertrag für einen Hauskredit normalerweise für die nächsten 10 bis 15 Jahre läuft.
Danach endet die Zinsbindung, das Haus ist dann aber in der Regel noch nicht abbezahlt. Das heißt: Dann wird ein neuer Darlehensvertrag nötig, natürlich zu den dann geltenden Zinsen, die möglicherweise erheblich höher liegen. Kann sich der Häuslebauer also heute die Niedrigzinsen so gerade leisten, machen ihm später höhere Zinsen schwer zu schaffen.
Möglichst lange Zinsbindung anstreben
Hinzu kommt, dass man die eigene finanzielle Situation schnell zu rosig sieht: Denn die Ausgaben, die über das Jahr zusammenkommen, lassen sich teils schwer einschätzen: Kosten für Essen, Freizeit, Bekleidung, Gas, Strom, Altersvorsorge beispielsweise müssen möglichst genau und selbstkritisch eingeschätzt werden. Und nicht vergessen: Manchmal kommen weitere ungeplante Ausgaben hinzu, dafür braucht es Rücklagen.
Kombi-Angebote, bei denen Bauherren nicht nur die Immobilie per Kredit, sondern gleichzeitig auch Aktien und Aktienfonds erwerben, sind mit Risiken verbunden: Natürlich - bei Gewinnen lässt sich das Darlehen schneller tilgen. Aber Börsen kennen nicht nur den Weg nach oben, warnt die Verbraucherzentrale.
Der Tipp: Wer zu dem Ergebnis kommt, sich den Kredit leisten zu können, sollte über eine möglichst lange Zinsbindung und eine möglichst hohe Tilgung nachdenken. Wer monatlich möglichst viel zurückzahlt, ist schneller schuldenfrei und muss sich über das Risiko, steigender Zinsen dann keine Sorgen mehr machen. Allerdings ist dann das monatliche Haushaltbudget kleiner.