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Bei der Riester-Rente Zulagen in voller Höhe mitnehmen

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa/tmn

Stuttgart - Bis zum Jahresende bleiben nur noch wenige Wochen. Riester-Sparer sollten sich daher Gedanken machen, ob sie ihren Vertrag anpassen müssen, um die staatlichen Zulagen in voller Höhe mitzunehmen. Die volle Förderung erhält nur, wer vier Prozent seines sozialversicherungspflichtigen Vorjahreseinkommens abzüglich der Zulagen einzahlt, erläutert Niels Nauhauser, Finanzexperte der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg.

Bei 30.000 Euro Einkommen muss der Anleger also 746 Euro pro Jahr selbst einzahlen, wenn er eine Kinderzulage von 300 Euro und eine Grundzulage von 154 Euro erhält. Dann ergeben Eigenbeiträge und Zulagen den erforderlichen Beitrag von 1200 Euro oder vier Prozent des Einkommens.

"Nutzen Sie die Gelegenheit aber auch unbedingt dazu, sich den Vertrag mal näher anzusehen", rät Nauhauser. Denn in der Regel würden vor allem teuere Riester-Verträge verkauft, weil die Vermittler daran am meisten verdienten. Unter Umständen sei es besser, nach Anlagealternativen zu suchen oder lieber Schulden zu tilgen. Ab 2014 können Sparer Guthaben auch zur Tilgung von Eigenheimschulden verwenden.

Ist bei der Anlage die Rendite das entscheidende Kriterium, dann kommt ein Riester-Fondssparplan in Frage, da am Aktienmarkt die höchsten Renditen möglich sind, erklärt Nauhauser. "Der Haken dabei ist: Ausgabeaufschläge, Managementkosten und Bestandsfolgeprovisionen von jährlich bis zu zwei Prozent nagen an der Rendite."

Außerdem müssten Anleger damit rechnen, dass der Anbieter wegen der vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Garantie die Aktienfonds gerade dann verkaufen muss, wenn die Kurse am niedrigsten sind. Eine Alternative ist ein Riester-Banksparplan. Hier werden Guthaben und Sparraten laufend verzinst, aktuell reicht der niedrige Zins aber oft nicht, um die Preissteigerungsrate auszugleichen. Von Rentenversicherungen rät der Verbraucherschützer ab, es sei denn, die Abschlusskosten sind bereits bezahlt: "Die hohen Kosten sorgen dafür, dass der Vertrag oft erst nach zehn Jahren eine positive Rendite aufweist", warnt Nauhauser.