Bankenrettung kostet Steuerzahler zweistelligen Milliardenbetrag
Stand: 23.02.2011
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Berlin - Die Rettung der Banken wird für die deutschen Steuerzahler nach Einschätzung eines Regierungsberaters teuer. Alles in allem müssten Bund und Länder zusammen mit einem Verlust in Höhe einer mittleren zweistelligen Milliardensumme rechnen, erklärte der Ökonomieprofessor Daniel Zimmer der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung "Die Zeit". Er ist Vorsitzender des von der Regierung eingesetzten Expertenrates, der Ausstiegsszenarien aus krisenbedingten Beteiligungen des Bundes an Banken ausgearbeitet hat.
Ein Teil der erworbenen Beteiligungen könne zwar wieder veräußert werden, sagte Zimmer. Zudem seien Institute wie die Commerzbank in der Lage, die Hilfen zurückzuzahlen. Der Staat werde aber nicht sein komplettes Investment zurückbekommen. Die Erstattung der Einlage bei der WestLB beispielsweise rücke durch den geplanten Umbau der Bank in weite Ferne.
Zimmer kritisierte den Umgang der Regierung mit Finanzinstituten. Deutschland scheine ein Land zu sein, in dem man Banken besonders bereitwillig rettet. Das liege auch daran, dass Anteilseigner und Gläubiger von Banken wie Versicherungen, Pensionsfonds sowie andere Banken ihre Interessen offensichtlich besonders wirksam artikulieren.