Bankenpräsident Fitschen gegen Warnpflicht bei Dispokunden
Stand: 14.03.2014
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Berlin - Bankenpräsident Jürgen Fitschen hält nichts von der geplanten Warnpflicht der Institute für Kunden, die ihr Konto überziehen. "Wer nach einer Woche beispielsweise schon einen Anruf bekommt, weil er mit 1000 Euro im Dispo ist, kann sich möglicherweise nicht beraten, sondern vielleicht eher belästigt fühlen", sagte Fitschen in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa in Berlin.
Eine Beratung dieser Kunden finde ohnehin schon in aller Regel statt. "Es ist bei vielen Banken üblich, dass man das Gespräch mit denjenigen Kunden sucht, die den Dispokredit länger in Anspruch nehmen. Eine gesetzliche Verpflichtung halte ich in diesem Punkt für überflüssig", sagte der Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) weiter.
Im Koalitionsvertrag hatten sich Union und SPD darauf verständigt, Institute zu verpflichten, Kunden mit einem überzogenen Konto zu warnen und bei längerer Inanspruchnahme günstigere Alternativen anzubieten. Auf die Umsetzung pochen angesichts der niedrigen Zinsen, für die sich Banken derzeit das Geld bei der Notenbank leihen können, auch Verbraucherschützer. Denn für einen Dispokredit müssen Kunden nach Beobachtung von Experten derzeit einen Zinssatz von durchschnittlich knapp über 10 Prozent hinnehmen.