Bankenaufsicht der EZB will stärker gegen Fehlverhalten vorgehen
Stand: 24.11.2015
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Frankfurt/Main - Die Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank hat angekündigt, falsche Geschäftspraktiken von Geldhäusern stärker zu bekämpfen. Skandale würden schaden. "Jeden Tag gibt es neue Hinweise auf Fehlverhalten bei Kreditinstituten", sagte die Chefin der EZB-Bankenaufsicht, Danièle Nouy, am Montag bei einer Veranstaltung an der Frankfurter Universität.
Es habe sich gezeigt, dass nicht bindende Verhaltensregeln in den vergangenen Jahren kaum in den Instituten umgesetzt worden seien. Sie wolle die Vorkehrungen der Banken gegen neue Skandale künftig stärker untersuchen.
Strengere Prüfprozesse angedroht
Die Französin drohte den Instituten damit, die möglichen Kosten von Fehlverhalten künftig stärker im Aufsichtsprozess zu beachten, etwa in den bei den Instituten gefürchteten Stresstests. Auch die Bonussysteme und die Dividendenpolitik der Geldhäuser sollten vor diesem Hintergrund strenger unter die Lupe genommen werden.
"Finanzielle und nicht-finanzielle Anreize spielen bei Fehlverhalten eine entscheidende Rolle", erklärte Nouy. Ihr Anspruch sei es, dass die Banken die Regeln nicht bloß einhielten, sondern gut erfüllten. Dazu werde es einen intensiven Dialog mit den Instituten geben.
Ethische Verhaltensweisen angemahnt
Nouy verwies darauf, dass die zahlreichen Skandale der vergangenen Jahre die Banken bereits immensen Schaden zugefügt hätten. "Kultur und Ethik sind nicht mehr nebensächlich", sagte die Französin. Die EZB hat seit gut einem Jahr die Oberaufsicht über die Banken in der Eurozone.