Banken einigen sich auf Standard für Produkt-Beipackzettel
Stand: 08.03.2010
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Berlin - Sparkassen, Volksbanken, Raiffeisenbanken und Landesbanken wollen zukünftig einheitliche Produktinformationen anbieten. Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) und der Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB) legten am Montag in Berlin einen gemeinsamen Standard für solche "Beipackzettel" vor.
Wie die Verbände mitteilten, soll er von den angeschlossenen rund 1.700 Kreditinstituten sowie deren Verbundunternehmen auf alle Anlageprodukte übertragen und schrittweise in den Markt eingeführt werden. Die Institute decken den Angaben zufolge mehr als 80 Prozent des deutschen Privatkundenmarktes ab.
Den Verbänden zufolge nimmt der gemeinsame Standard die Initiative des Bundesministeriums für Verbraucherschutz auf. Zusätzlich zu den bisher von der Politik angeregten Angaben sollen verschiedene Wertentwicklungen für verbriefte Anlagen dargestellt werden. Die Verbände luden die privaten Banken ein, sich dem Standard anzuschließen.
Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) forderte indes die Banken auf, sich freiwillig auf vergleichbare Standards zu einigen. Dann "entspannt sich der Druck für eine gesetzliche Regelung", sagte sie der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Dienstagausgabe). "Viele Finanzprodukte sind schwer verständlich, deshalb brauchen wir flächendeckend einen übersichtlichen Beipackzettel, der Kunden einen Vergleich verschiedener Angebote ermöglicht", sagte die Ministerin.
Jeder Bankkunde müsse auf einen Blick erkennen können, welche Chancen und Risiken in einer Geldanlage stecken und wie hoch die Kosten des Produktes sind. "Marketing-Gags und Werbetexte helfen nicht weiter", sagte Aigner.