Bafin beansprucht führende Rolle bei EU-Bankenaufsicht
Stand: 07.11.2012
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Frankfurt/Main - Die Finanzaufsicht Bafin will eine führende Rolle bei der Ausgestaltung der künftigen europäischen Bankenaufsicht spielen. "Ich würde mir wünschen, dass am Ende sehr viel Bafin-Wissen, sehr viel Bafin-Know-how drin ist", erklärte die Präsidentin der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin), Elke König, am Montagabend vor Journalisten in Frankfurt. "Wenn die Aufsicht bei der EZB angesiedelt wird, würde ich mich freuen, wenn qualifizierte Bafin-Mitarbeiter zur EZB gehen."
Nach Plänen der EU-Kommission soll eine Aufsicht bei der Europäischen Zentralbank (EZB) Anfang 2013 die Arbeit aufnehmen. Ziel ist, schrittweise alle 6200 Banken in den 17 Eurostaaten zentral zu beaufsichtigen. König betonte: "Ich halte eine stärkere Europäisierung der Bankenaufsicht für richtig und geboten." Die Einbindung der EZB werfe allerdings "ganz erhebliche rechtliche Fragen auf". Problem ist die Trennung von Geldpolitik und Aufsicht.
Zur Diskussion um die Aufspaltung großer Banken sagte König, es gebe "keinen Grund, große Institute pauschal zu verteufeln". Sie verteidigte zugleich, dass die Aufseher von den Geldhäusern Abwicklungspläne für den Krisenfall anfordern: "Mit Eigenkapital alleine kriegen sie die Probleme nie gelöst. Man muss glaubhaft drohen können, notfalls auch große Institute abzuwickeln."