Auslandsbanken in Deutschland für europäische Einlagensicherung
Stand: 18.03.2014
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Frankfurt/Main - Die Auslandsbanken in Deutschland sprechen sich mittelfristig für einen grenzüberschreitenden Schutz der Bankguthaben von Kunden aus. Die Tatsache, dass Sparer Gelder auch in anderen EU-Ländern anlegen, würde "im Falle eines Falles die nationalen Sicherungssysteme belasten", sagte der Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Auslandsbanken in Deutschland, der UBS-Manager Stefan Winter, am Dienstag in Frankfurt. "Solche Arbitragen lasse sich nur verhindern, wenn ein europäischer Sicherungstopf geschaffen wird, in den alle Banken einzahlen."
Sparkassen und Volksbanken fürchten, dass bei einer gemeinsamen europäischen Einlagensicherung die üppig gefüllten deutschen Töpfe im Fall von Schieflagen von Instituten in anderen Euroländern geschröpft werden. Angestrebt ist die Einlagensicherung als dritter Pfeiler der europäischen Bankenunion neben gemeinsamer Bankenaufsicht unter Führung der Europäischen Zentralbank (EZB) und Bankenabwicklung.
Den laufenden Bilanzcheck der EZB und den anstehenden Stresstest wertete Winter auch angesichts des Zeitdrucks als Herausforderung für die Institute. Es sei wichtig, "die neuen Strukturen und neuen Regeln zu implementieren, ohne dass es erneut zu Verwerfungen auf den Finanzmärkten kommt". Er sei jedoch zuversichtlich, dass "bei einem konstruktiven Zusammenwirken aller Beteiligten die Übernahme der Bankenaufsicht durch die EZB gelingen kann". Die EZB soll ab dem 4. November die etwa 130 größten Banken im Euroraum zentral überwachen.