Aufatmen in Amerika: Kompromiss im Etatstreit
Stand: 02.01.2013
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Washington - In letzter Minute haben sich Demokraten und Republikaner zur Umgehung der Fiskalklippe auf einen Kompromiss im US-Haushaltsstreit geeinigt. Die Einigung gilt jedoch nur als erster Schritt, um die US-Wirtschaft zu stärken.
Das Defizit sei immer noch zu hoch, sagte US-Präsident Obama am späten Dienstagabend in Washington. Er warnte zugleich den Kongress vor weiteren Auseinandersetzungen über die Schuldenobergrenze des Landes. Er verlangte weniger Dramatik in den anstehenden Verhandlungen über die Kürzung von Regierungsausgaben.
Obama dankte allen am Kompromiss Beteiligten. Er werde nun ein Gesetz unterzeichnen, das die Steuern für die zwei Prozent der Amerikaner erhöhe, die am reichsten seien. Zusätzliche Belastungen für die Mittelklasse seien vermieden worden.
Noch am Abend flog Obama nach Hawaii zurück, wo seine Familie noch im Urlaub ist. Der Präsident hatte seinen Weihnachtsurlaub wegen des Etatstreits unterbrochen.
Das Repräsentantenhaus in Washington stimmte am Dienstagabend (Ortszeit) der Vorlage des Senats zu. Damit werden massive Steuererhöhungen für Millionen Amerikaner zum Jahresanfang in letzter Minute abgewendet. Experten hatten einen Rückfall der USA in eine Rezession befürchtet - auch mit negativen Folgen für die globale Konjunktur.
257 Abgeordnete in der von Republikanern beherrschten Parlamentskammer stimmten der Vorlage zu, die der Senat bereits zuvor mit großer Mehrheit verabschiedet hatte. 167 Abgeordnete votierten dagegen.
Bis zuletzt war unsicher gewesen, ob der Gesetzentwurf tatsächlich durchkommt. Vor allem die von Obama durchgesetzten höheren Steuern für Spitzenverdiener war vielen Republikanern ein Dorn im Auge. Zudem wollten sie stärkere Einsparungen, um die hohen US-Schulden zu drücken.
Eigentlich galt der 31. Dezember als Stichtag, zu dem eine Einigung nötig gewesen wäre. Doch der sogenannte Sturz von der Finanzklippe verlief glimpflich, weil der Senat den Weg für eine Einigung geebnet hatte.
Experten hatten für diesen Mittwoch Turbulenzen an den internationalen Märkte und an den Börsen befürchtet, wäre es nicht in letzter Minute zu einer Einigung gekommen.