Attac fordert mit Sitzblockaden die Zerschlagung von Großbanken
Stand: 30.07.2010
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Hamburg - Über 200 Aktivisten des Netzwerkes Attac haben am Freitag vier Banken in Hamburg symbolisch blockiert. Damit wollten sie ihrer Forderung nach einer Zerschlagung von Großbanken und einer Umverteilung des gesellschaftlichen Reichtums Nachdruck verleihen, wie eine Attac-Sprecherin mitteilte. Mit einer Menschenkette riegelten die Globalisierungskritiker den Zugang zu den Bankfilialen im Stadtteil Bergedorf ab, bevor sie die Eingänge kurzzeitig mit einer Sitzblockade versperrten.
"Erst sind die Banken mit Hunderten Milliarden Euro aus der Staatskasse vor der Pleite bewahrt worden, jetzt will die Bundesregierung mit dem Sparpaket die Kosten auf die gesamte Bevölkerung und insbesondere arme Menschen abwälzen", sagte Max Bank vom bundesweiten Attac-Koordinierungskreis. Gleichzeitig tue die Bundesregierung nichts, damit Banken im Fall ihrer drohenden Pleite die Allgemeinheit nicht erneut erpressen könnten und auf Kosten der Bürger gerettet werden müssten. Attac fordert, Großbanken in kleinere, demokratisch kontrollierbare Einheiten zu zerschlagen.
Die Aktion am Freitag war eingebettet in die Sommerakademie von Attac, zu der sich noch bis Sonntag (1. August) Hunderte Globalisierungskritiker aus ganz Deutschland in Bergedorf aufhalten. Auch im Herbst will sich das Netzwerk mit weiteren Protesten für eine Zerschlagung von Großbanken stark machen - etwa bei einem europaweiten Bankenaktionstag am 29. September, zu dem der Europäische Gewerkschaftsbund (EBG) aufgerufen hat.