Altersarmut bleibt Problem trotz steigender Renten
Stand: 28.10.2015
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Berlin/Würzburg - Im kommenden Jahr werden die Renten voraussichtlich kräftig steigen. Laut dem Sozialverband VdK hilft das aber nur wenig gegen die steigende Altersarmut. VdK-Präsidentin Ulrike Mascher sagte der Deutschen Presse-Agentur, nach den "mageren" Rentenerhöhungen der letzten Jahre sei 2016 endlich "mal wieder mit einer guten Nachricht" für die 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner zu rechnen.
Für das kommende Jahr wird nach bisher bekannt gewordenen Einschätzungen mit einem Anstieg der Renten zwischen vier und fünf Prozent gerechnet. Zum 1. Juli 2015 steigt die Rente im Westen um 2,1 Prozent und im Osten um 2,5 Prozent.
Dennoch bleibe Altersarmut weiter ein Thema, so die VdK-Präsidentin. "Die Neurenten befinden sich seit Jahren im rasanten Sinkflug." Schuld daran sei das absinkende Rentenniveau. Schon heute liege es bei 47,4 Prozent. Bis 2030 soll es auf 43 Prozent fallen. "Es muss aber mindestens auf 50 Prozent des durchschnittlichen Nettolohns angehoben und dort eingefroren werden", forderte Mascher. "Sonst ist auch für einen Durchschnittsverdiener die Einschränkung der Lebensqualität im Alter zu hoch."
Da die Rente von der Entwicklung der Löhne abhänge, fordere der VdK Verbesserungen beim Mindestlohn. "Die Mindestlohn-Kommission muss bei der Überprüfung der Höhe des Mindestlohns perspektivisch sicherstellen, dass Beschäftigte in Vollzeit mit dem Arbeitseinkommen für den Lebensunterhalt sorgen können", sagte Mascher. "Darüber hinaus muss mit dem Mindestlohn eine angemessene Alterssicherung über Grundsicherungsniveau aufgebaut werden können."