Allianz: Neue Kapitalregeln gefährden private Rentenversicherung
Stand: 16.11.2011
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Frankfurt - Die Allianz fürchtet angesichts der geplanten Kapitalregeln für Versicherer um die Zukunftsfähigkeit der privaten Rentenversicherung. Wenn die Kapitalanforderungen so stark schwankten wie vorgesehen, "wird es keine langfristigen Garantien mehr geben für Menschen, die eine verlässliche Altersrente wollen", erklärte der Controlling-Vorstand von Europas größtem Versicherer, Oliver Bäte, am Mittwoch bei der Jahrestagung der europäischen Versicherungsaufsicht Eiopa in Frankfurt. Daher müssten die Regeln in diesem Punkt noch vor ihrer Einführung angepasst werden.
Dem Regelwerk "Solvency II" zufolge, das voraussichtlich 2013 in Kraft treten soll, sollen Versicherer ihre langfristigen Zahlungsverpflichtungen mit mehr Eigenkapital unterlegen - je nachdem, wie stark der Wert der Kapitalanlagen, in denen das Geld steckt, am Markt schwankt. Die deutschen Versicherer sehen damit ihr Geschäftsmodell teilweise in Gefahr, weil die hierzulande üblichen Garantien in der privaten Rentenversicherung damit für die Unternehmen deutlich teurer würden.
Bäte fürchtet auch um die Bereitschaft der Anleger, ihr Geld in Aktien von Versicherern zu stecken. "Die Leute werden bei uns nicht investieren, wenn wir morgen doppelt so viel Kapital brauchen wie heute." Noch stehen die Details von "Solvency II" nicht endgültig fest. Im Mai 2012 soll die öffentliche Beratung über die Umsetzung des Regelwerks beginnen, wie Eiopa-Präsident Gabriel Bernardino ankündigte.