Alle haften für alle: Was sind eigentlich Eurobonds?
Stand: 28.06.2012
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Berlin - Hinter dem Begriff Eurobonds steht die Idee, gemeinsame Staatsanleihen für alle Euroländer zu schaffen. Das Prinzip lautet: Alle haften für alle anderen.
Befürworter verbinden damit die Hoffnung, dass die Finanzmärkte wieder mehr Vertrauen in die Eurozone gewinnen. In der Praxis würden die Zinskosten dabei ungefähr in der Mitte liegen zwischen EU-Ländern mit Bestnoten bei der Kreditwürdigkeit und Schlusslichtern. Deutschland würde also zum Beispiel deutlich mehr zahlen als heute, das angeschlagene Spanien erheblich weniger.
Noch gibt es aber keine Eurobonds. Die Euroländer geben jeder für sich Staatsanleihen aus, um an den Finanzmärkten Kredite aufzunehmen. Nach dem Willen der Bundesregierung soll es trotz gemeinsamer Währung und Notenbank bei diesem Prinzip bleiben. Denn Kritiker halten eine gemeinsame Haftung nach EU-Recht für unzulässig. Sie befürchten auch, dass Krisenländer bei einer Einführung von Eurobonds bei ihren Bemühungen für mehr Haushaltsdisziplin nachlassen würden.