Abhebegebühr an Automaten: Sparkasse kämpft gegen Konkurrenz
Stand: 09.07.2010
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Berlin - Im Konflikt um die Abhebe-Gebühren an Geldautomaten fremder Institute haben die Sparkassen vor zu niedrigen Obergrenzen gewarnt. Dann ließe sich der Betrieb der Geräte an wenig genutzten Standorten nicht mehr wirtschaftlich darstellen, teilte der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) am Donnerstag in Berlin mit. In ländlichen Gebieten fielen pro Transaktion in der Spitze Kosten von mehr als zehn Euro an. "Die Sparkassen können deshalb eine solche Leistung nicht Wettbewerbern für zwei Euro anbieten", sagte DSGV- Vorstand Bernd Fieseler. Das Bundeskartellamt hatte am Mittwoch eine von der Kreditwirtschaft vorgesehene Obergrenze von fünf Euro als zu hoch abgelehnt. Die privaten Banken schlagen rund zwei Euro vor.
Die Sparkassen haben mit bundesweit 25 700 Automaten das größte Netz aller Bankenverbünde. "Tatsächlich ersparen sich einige Anbieter eigene Investitionen in Geldautomaten, versprechen ihren Kunden aber gleichzeitig kostengünstige Abhebungen", sagte Fieseler. Dazu wollten sie die Geräte der Konkurrenz möglichst günstig nutzen. "Unter dem Deckmantel des Verbraucherschutzes sollen betriebswirtschaftliche Interessen einzelner Anbieter durchgesetzt werden."
Das Bundesverbraucherministerium fordert von der Branche rasch ein neues Konzept für günstigere Gebühren. Für Kunden, die nicht bei der Hausbank oder einer Partnerbank abheben, kostet eine Transaktion nach Angaben der Verbraucherzentralen bisher durchschnittlich sieben Euro. Nach Informationen der "Financial Times Deutschland" (Donnerstag) hält das Kartellamt in einem Brief an die Bankenverbände eine Gebühr von 30 Cent bis 1,00 Euro für realistisch. Für die eigentliche technische Abwicklung fallen nach Branchenangaben 63 Cent an. Dazu kommen aber Kosten etwa fürs Befüllen und die Wartung der Geräte.