ABC der Finanzbranche: Was bedeutet eigentlich Hedging?
Stand: 16.07.2015
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Stuttgart - Unternehmen brauchen Sicherheit. Wer zum Beispiel für seine Produktion Rohstoffe braucht, muss wissen, wie viel er für diese Rohstoffe bezahlen muss. Denn das ermöglicht der Firma eine langfristig realistische Preiskalkulation. Erreichen lässt sich dies durch Sicherungsgeschäfte oder sogenannte Hegde-Geschäfte, erklärt die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Klassisches Beispiel für ein Hedge-Geschäft ist ein Termingeschäft, auch Future genannt.
Solche Geschäfte dienen aber nicht nur der Absicherung von Preisrisiken. Sie können auch zur Spekulation eingesetzt werden, bei der Marktteilnehmer auf eine bestimmte Preisentwicklung setzen. Einige spekulative Fonds haben sich dieses Prinzip zu eigen gemacht und werden daher auch Hedge-Fonds genannt. Diese oft von institutionellen Anlegern gekauften Fonds verfolgen zum Teil auch sehr riskante Anlagestrategien. Je nachdem, wo die Fonds ihren Firmensitz haben, unterliegen sie nur einer sehr eingeschränkten Aufsicht.
Um eine möglichst hohe Rendite zu erzielen, werden zusätzlich oft kreditfinanzierte Mittel eingesetzt. Je nach Investmentansatz üben die Manager solcher Hedge-Fonds auch Druck auf die Firmen aus, an denen sich der Fonds beteiligt. Ihr schlechter Ruf rührt daher, dass Fälle bekannt geworden sind, bei denen Hedge Fonds auf die Belange von Mitarbeitern und Gesellschaft wenig Rücksicht genommen haben.