ABC der Finanzbranche: Wandelanleihen
Stand: 02.01.2017
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Berlin - Wandelanleihen sind verzinsliche Wertpapiere und bieten die doppelte Chance auf Ertrag. Für Unternehmen wiederum sind sie eine vergleichsweise günstige Form der Fremdfinanzierung.
"Üblicherweise werden sie von Aktiengesellschaften herausgegeben, die sich damit Kapital besorgen", erklärt Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg in Stuttgart. Der Inhaber der Wandelanleihe hat das Recht, das Papier während einer Wandlungsfrist zu einem festgelegten Verhältnis in Aktien einzutauschen - also zu wandeln. "Andernfalls wird die Anleihe zum Ende der Laufzeit fällig."
Für Anleger besitzen Wandelanleihen zwei Ertragskomponenten: "Ein Ertrag kann zum einen durch die verzinste Anleihe erzielt werden", erklärt Nauhauser. "Zum anderen hat der Anleger bei einem Umtausch in Aktien Chancen auf Dividenden oder Kursgewinne." Wird das Umtauschrecht nicht wahrgenommen, sichert der Rückzahlungsanspruch zudem mindestens den Nennwert der Anleihe ab. Für Unternehmen wiederum sind Wandelanleihen eine vergleichsweise günstige Form der Fremdfinanzierung.
Deutlich riskanter sind die Umgekehrten Wandelanleihen, zu denen auch die sogenannten CoCo-Bonds gehören. Hier kann die Aktiengesellschaft wählen, ob sie ihre Schulden zum Nennwert zurückzahlt oder das Kapital in Aktien wandeln möchte. Im schlimmsten Fall bekommt der Anleger dann nahezu wertlose Aktien statt sein Geld zurück. "Wandelanleiehen sind komplexe Wertpapiere, auf die sich nur erfahrene Anleger oder Spekulanten einlassen sollten", sagt Nauhauser. Für den Vermögensaufbau seien sie nicht geeignet.