ABC der Finanzbranche: Leerverkäufe
Stand: 12.08.2015
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Stuttgart - Wer einen Leerverkauf tätigt, hat etwas verkauft, das ihm gar nicht gehört. Klingt komisch? In der Finanzbranche ist das nicht unüblich. Denn bei Wertpapieren, Waren, Devisen, Optionen und Futures ist das durchaus möglich. Bei Leerverkäufen leiht sich ein Händler für einen bestimmten Zeitraum die Papiere und verkauft sie am Markt, erklärt die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg in Stuttgart.
Die Wertpapiere werden gegen eine Sicherheit verliehen. Außerdem erhält der Verleiher ein Entgelt, ähnlich wie Banken die einen Zins bekommen für das verliehene Geld.
Ziel des Leerverkäufers ist es, die Wertpapiere zu einem günstigeren Preis zurückzukaufen, bevor er sie wieder an den Verleiher zurückgeben muss. Diese Differenz zwischen Verkaufs- und Kaufpreis ist dann der Gewinn des Leerverkäufers. Leerverkäufe sind daher eine Spekulation auf fallende Kurse. Eine gefährliche Wirkung können sie entfalten, wenn eine Aktie bereits schwächelt und von dieser Aktie am Markt nur eine begrenzte Stückzahl gehandelt wird, die Liquidität also gering ist. Denn in diesem Fall sind leicht Kursmanipulationen durch Leerverkäufe möglich.
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