ABC der Finanzbranche: Kurs-Buchwert-Verhältnis
Stand: 07.09.2016
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa/tmn
Stuttgart - Das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) dient der Bewertung von Aktiengesellschaften. Der aktuelle Kurswert einer Aktie wird dabei in Relation zum Buchwert des Unternehmens je Aktie betrachtet. Während der Kurs einer Aktie sich laufend ändern kann, bleibt der Buchwert meist stabil, bis eine neue Jahresbilanz vorliegt. Das KBV gibt Auskunft über den Substanzwert eines Unternehmens.
Liegt das KBV beispielsweise bei 1, ist das Unternehmen an der Börse derzeit so viel wert wie sein bilanzierter Buchwert, zu dem unter anderem die Maschinen, technischen Geräte und der Fuhrpark der Firma beitragen. Wenn die Kennzahl unter 1 fällt, sprechen Experten mitunter von Übernahmekandidaten - denn dann ist der Gegenwert des Unternehmens höher ist als der aktuelle Wert an der Börse.
Ein hohes KBV spricht tendenziell für eine Wachstumsaktie. Doch Vorsicht: Die Kennzahl zeigt nur die Erwartungen der Aktionäre an ein Unternehmen - also wie viel Potenzial sie der Aktiengesellschaft im Vergleich zu anderen zutrauen. Es sagt jedoch nichts über die Renditechancen aus und nichts darüber, wie die Aktie sich wirklich entwickeln wird. Erfüllt ein Unternehmen die Erwartungen nicht, fällt der Börsenkurs - und damit sinkt dann auch das KBV. Wer auf der Suche nach geeigneten Aktien ist, sollte sich nicht ausschließlich auf den KBV verlassen, sondern auch andere Kennzahlen zurate ziehen.