ABC der Finanzbranche: Hebel maximiert Gewinne und Verluste
Stand: 08.07.2015
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Stuttgart - Mit Hilfe eines Hebels können Anleger ihre Gewinne erheblich steigern. Das gilt aber auch für mögliche Verluste, erklärt die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg.
Hebel ermöglichen es Anlegern, Summen zu handeln, die das eingesetzte Kapital weit übersteigen. Vereinfacht gesagt, sind Hebelprodukte Wertpapierkäufe auf Kredit. Ein Beispiel: Ein Anleger legt 100 Euro an und bekommt dafür 4 Prozent Rendite, also 4 Euro. Leiht er sich nun 100 Euro zu einem Zinssatz von 2 Prozent, kann er seine Rendite um 50 Prozent hebeln. Für die 200 Euro bekommt er insgesamt 8 Euro Erträge, abzüglich 2 Euro Darlehenszinsen bleiben bei gleichem eingesetzten eigenem Kapital also 6 Euro.
Das funktioniert allerdings auch andersherum: Der Anleger setzt wie oben beschrieben 100 Euro aus der eigenen Tasche und 100 geliehene Euro ein. Allerdings entsteht nun ein Verlust in Höhe von 50 Prozent. Der Wert der Kapitalanlage reduziert sich von 200 auf 100 Euro. Da er damit aber den Kredit zurückzahlen muss, hat er am Ende von seinem eigenen eingesetzten Geld nichts mehr. Hätte er nur seine eigenen 100 Euro investiert ohne Hebel mittels Kredit, hätte er jetzt noch 50 Euro übrig.