ABC der Finanzbranche: Deflation
Stand: 20.11.2015
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Berlin/Frankfurt - Sie ist das Schreckensszenario für die Wirtschaft: die Deflation, also anhaltend fallende Preise. Was für Verbraucher auf den ersten Blick positiv klingt, kann am Ende eine ganze Volkswirtschaft in den Abgrund stürzen.
Das wäre möglich, wenn Haushalte Anschaffungen in der Hoffnung auf immer niedrigere Preise verschieben - und sich Unternehmen bei Investitionen ähnlich verhalten. Ergebnis: Die Wirtschaft friert ein.
Japan steckte seit den 1990er Jahren in dieser Falle und befreite sich zuletzt mit Konjunkturprogrammen und einer Geldflut. In der Eurozone lag die Teuerung im Oktober bei gerade einmal 0,1 Prozent, im September war das Preisniveau sogar gesunken (-0,1 Prozent).
Die Europäische Zentralbank (EZB) als Währungshüterin des Euroraums sieht Preisstabilität bei einer jährlichen Teuerungsrate von knapp 2 Prozent gewahrt. Eine weitere massive Ausweitung der Geldmenge durch das Aufkaufen von Anleihen, so hofft die EZB, könnte die Inflation wieder anheizen und die Gefahr einer Deflation mindern.