OPEC
Erdöl gilt noch immer als „Schmierstoff“ der Weltwirtschaft. Ohne das schwarze Gold ist die Erzeugung vieler industrieller Produkte sowie die Energie- und Wärmeproduktion kaum denkbar. Die Bedeutung des Erdöls zeigt sich besonders im Straßenverkehr - alternative Antriebsstoffe spielen dort nach wie vor nur eine Nebenrolle. So wundert es nicht, dass die Abhängigkeit der Industriestaaten von dem fossilen Brennstoff sehr hoch ist.
- Was ist OPEC?
- OPEC: zwischen Stabilisierungszentrale und Wüstenscheich-Kartell
- Raus aus der Abhängigkeit: Die OPEC wagt den Befreiungsschlag
- Verwandte Themen
- Weiterführende Links
Das Wichtigste in Kürze
- OPEC steht für “Organization of the Petroleum Exporting Countries” - Dazu gehören 13 Staaten, die bestimmten wie viel Erdöl auf dem Weltmarkt zu welchen Preisen angeboten wird.
- Die OPEC selbst sieht sich als Stabilisator des weltweiten Ölmarkts, die beständig Öl zu fairen und angemessenen Preisen liefert. Ökonomen hingegen sehen in der Organisation eines der mächtigsten Kartelle der Wirtschaftsgeschichte.
- Fällt der Ölpreis, drosselt die Organisation die Förderung. Im Gegenzug wird die Produktion gesteigert, wenn der Welthandelspreis übermäßig steigt.
Was ist OPEC?
Wie viel Erdöl auf dem Weltmarkt zu welchen Preisen angeboten wird, hängt maßgeblich von dem „Herrscher“ über das Erdöl ab: der OPEC. Das Kürzel OPEC steht für “Organization of the Petroleum Exporting Countries” - zu Deutsch „Organisation erdölexportierender Länder“. Die Organisation wurde 1960 von den Gründerstaaten Irak, Iran, Kuwait, Saudi-Arabien und Venezuela ins Leben gerufen. Derzeit gehören 13 Staaten der OPEC an. Dazu zählen neben den bereits genannten: Algerien, Angola, Ecuador, Libyen, Indonesien, Nigeria, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate. Alle diese Länder eint das Ziel, die Marktpreise für Öl durch die Festlegung von Förderquoten sowie durch die Regulierung der Erdölproduktion zu bestimmen.
OPEC: zwischen Stabilisierungszentrale und Wüstenscheich-Kartell
Die OPEC selbst sieht sich als Stabilisator des weltweiten Ölmarkts, die beständig Öl zu fairen und angemessenen Preisen liefert. Ökonomen hingegen sehen in der Organisation eines der mächtigsten Kartelle der Wirtschaftsgeschichte. Der Grund: Die OPEC entscheidet über die Rohöl-Fördermengen ihrer Mitgliedstaaten und somit letztlich auch über den Preis. Dass die OPEC einen großen Einfluss auf die Preisbildung auf dem Weltmarkt hat, ist unumstritten, verfügen die Mitgliedstaaten eigenen Angaben zufolge doch über mehr als 80 Prozent der weltweit bekannten Ölreserven und kontrollieren rund 40 Prozent der globalen Erdölproduktion.
Die OPEC besitzt damit die nötige Schlagkraft, um die Preise auf dem Weltmarkt zu diktieren. Aber wie kann die OPEC das erreichen? Fällt der Ölpreis, drosselt die Organisation die Förderung - sie dreht wortwörtlich den Ölhahn zu und verknappt so künstlich das Angebot. Im Gegenzug wird die Produktion gesteigert, wenn der Welthandelspreis übermäßig steigt. Denn an horrenden Preisen hat die OPEC kein Interesse. Das hätte nämlich eine Abschwächung der Wirtschaft zur Folge, die den Ölverbrauch sinken lassen oder dazu führen würde, dass alternative Energien wirtschaftlich an Bedeutung gewinnen.
Deshalb wird auf den regelmäßig stattfindenden Treffen der Mitgliedstaaten die Bandbreite, innerhalb der sich der Preis bewegen soll, festgelegt. Damit kann man im klassischen Sinne von einem Kartell sprechen.
Raus aus der Abhängigkeit: Die OPEC wagt den Befreiungsschlag
Dabei hatte die Gründung im Jahr 1960 zunächst etwas von einem Befreiungsschlag der arabischen Ölstaaten aus der Abhängigkeit von westlichen Ölkonzernen. Hintergrund: Die Verträge zwischen den Parteien stammten zum Teil noch aus der Kolonialzeit, mit der Folge, dass nahezu alle Gewinne in die Kassen der Ölkonzerne flossen, während die Ölstaaten das Nachsehen hatten. Die Idee, ein Gegengewicht in Form eines Ölkartells zu schaffen, ging wesentlich von Saudi-Arabien aus.
Doch zunächst blieb die OPEC nahezu wirkungslos - auch, weil sie nur einen kleinen Teil der Erdöl fördernden Länder vertrat. Der Einfluss entwickelte sich aber kontinuierlich und war spätestens in den 1970er Jahren voll zu spüren.
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