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Heizmethoden

In Deutschland gibt es unterschiedliche Heizmethoden, die für warme Räume und warmes Wasser sorgen. Auch in der heutigen Zeit gelten Gas- und Ölheizungen noch als Klassiker. Allerdings haben in den letzten Jahren auch andere Heizsysteme – beispielsweise Wärmepumpen und Solarthermie-Heizungen – an Beliebtheit gewonnen.

Inhalt dieser Seite
  1. Das Wichtigste in Kürze
  2. Gasheizung
  3. Ölheizung
  4. Solarthermie
  5. Holzpellet-Heizung
  6. Fernwärme
  7. Elektroheizung
  8. Wärmepumpe
  9. Blockheizkraftwerk
  10. Verwandte Themen
  11. Weiterführende Links
  12. Heizstrompreise vergleichen

Das Wichtigste in Kürze

  • Welche Heizungsmethode sich für einen Haushalt anbietet, hängt auch von der Ausgangssituation ab.
  • Damit die Heizkosten möglichst niedrig ausfallen, ist eine bedarfsgerechte Planung unausweichlich.
  • Für viele Heizmethoden existieren Förderprogramme, welche die Investitionskosten senken.

Gasheizung: immer noch die beliebteste Heizmethode

Moderne Gasheizungen mit Brennwerttechnik sind deutlich effizienter als die alten Gas-Brennwertgeräte. Die Anschaffungskosten für ein derartiges Heizsystem liegen bei 7.000 bis 15.000 Euro. Welche Kosten sich im konkreten Einzelfall ergeben, hängt vor allem von der Ausgangssituation ab. Im Falle der Modernisierung einer vorhandenen Gasheizung entfallen beispielsweise die Kosten für den Gasanschluss. Es besteht jedoch die Möglichkeit, bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) oder beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) eine Förderung zu beantragen. Wer keinen Förderantrag stellt, kann bei einer Heizungserneuerung bis zu 20 Prozent der Kosten steuerlich geltend machen.

Vorteile von Gasheizungen

  • Vergleichsweise günstig in der Anschaffung
  • Relativ hoher Wirkungsgrad
  • Kein Lagerraum für Brennstoff notwendig
  • Installation platzsparend möglich

Nachteile von Gasheizungen

  • Fossiler Energieträger, dessen Verbrennung Kohlenstoffdioxid-Emissionen verursacht
  • Höherer Verbrauch als Wärmepumpen und Pelletheizungen
  • Gasanschluss erforderlich
  • Gaspreise mitunter politisch geprägt

Ölheizung: konventionelle Heizsysteme ab 2026 größtenteils verboten

Das von der Bundesregierung auf den Weg gebrachte Klimapaket sieht vor, dass Ölheizungen ab 2026 nur noch in Kombination mit einer regenerativen Wärmequelle eingebaut werden dürfen. Allerdings betrifft diese Regelung lediglich Gebäude, in denen sich eine klimafreundlichere Wärmeerzeugung überhaupt realisieren lässt. Bis Ende 2025 besteht jedoch noch die Möglichkeit, sich eine konventionelle Ölheizung anzuschaffen und installieren zu lassen. Dabei ergeben sich Kosten von 5.000 bis 15.000 Euro.

Vorteile von Ölheizungen

  • Aktuell noch preisgünstig beziehungsweise bezahlbar (CO2-Steuer sorgt bis 2025 für Kostenanstieg)
  • Unabhängig von der vorhandenen Infrastruktur nutzbar (insbesondere in ländlichen Gegenden von Bedeutung)
  • Freie Wahl des Öllieferanten

Nachteile von Ölheizungen

  • Fossiler Brennstoff und infolgedessen hoher CO2-Ausstoß
  • Lagerraum für Brennstoff erforderlich
  • Ölpreis schwankt sehr stark

Solarthermie: die Energie der Sonne zur Wärmegewinnung nutzen

Die Solarthermie gehört zu den regenerativen Heizmethoden. Das Prinzip entsprechender Anlagen lässt sich mit einem Gartenschlauch vergleichen, der in der Sonne liegt. Die Solarkollektoren erhitzen ein Wärmeträgermedium, welches die Wärme an einen Pufferspeicher überträgt. Verbraucher sollten mit Anschaffungskosten von 5.000 bis 12.000 Euro rechnen. Allerdings besteht die Möglichkeit, Förderprogramme in Anspruch zu nehmen.

Vorteile der Solarthermie

  • Quasi emissionsfrei
  • Unabhängigkeit von Energielieferanten
  • Heizanlage mit langer Lebensdauer
  • Kein Brennstofflager erforderlich

Nachteile der Solarthermie

  • Deckt für gewöhnlich nicht den kompletten Wärmebedarf
  • Im Vergleich relativ hohe Wärmekosten (Solarpumpe benötigt Strom)
  • Korrekte Dimensionierung der Anlage von wichtiger Bedeutung
  • Dächer nicht immer für Solarthermie geeignet

Holzpellet-Heizung: umweltfreundlich, aber teuer in der Anschaffung

Auch Holzheizungen gehören zu den umweltfreundlichen Heizmethoden. Dies begründet sich damit, dass sie als Brennstoff ausschließlich nachwachsende Rohstoffe nutzen. Die Pellets setzen sich aus Sägemehl und -spänen zusammen, die in der Holz- und Möbelindustrie als Abfall anfallen. Holzpellet-Heizungen bieten sich insbesondere als Ersatz für eine Ölheizung an, da hier bereits ein Brennstofflager vorhanden ist.

Die Kosten hängen vor allem von der Leistung des Heizkessels ab und liegen zwischen 10.000 und 25.000 Euro. Unter bestimmten Voraussetzungen fördern das BAFA sowie die KfW den Einbau jedoch.

Vorteile von Holzpellet-Heizungen

  • Sehr hoher Wirkungsgrad (über 90 Prozent)
  • Niedrige und relativ gleichbleibende Betriebskosten
  • Nahezu CO2-neutrale Wärmegewinnung
  • Kombination mit Solarthermie möglich

Nachteile von Holzpellet-Heizungen

  • Teuer in der Anschaffung
  • Lagerraum für Pellets erforderlich
  • Feinstaubemissionen durch Betrieb der Anlage

Fernwärme: vorrangig in dicht besiedelten Gebieten anzutreffen

Von allen Heizmethoden stellt Fernwärme die einzige dar, bei welcher die Wärmeerzeugung nicht in den eigenen vier Wänden stattfindet. Zu den Wärmequellen zählen neben Kraftwerken mit Kraft-Wärme-Kopplung beispielsweise auch Blockheizkraftwerke und Müllverbrennungsanlagen. Die Wärme wird über ein – meist erdverlegtes – Rohrsystem zu den Haushalten transportiert.

Vorteile von Fernwärme-Heizungssystemen

  • Wirkungsgrad von bis zu 90 Prozent
  • Wartungskosten entfallen
  • Keine Preisschwankungen
  • Platzersparnis

Nachteile von Fernwärme-Heizungssystemen

  • Begrenzte Auswahl an Anbietern
  • Abhängigkeit vom Energielieferanten
  • Wärmeerzeugung oftmals mit fossilen Brennstoffen
  • Energieverluste durch Transport

Elektroheizung: Hauptsächlich für die Beheizung einzelner Räume genutzt

Es ist ebenso möglich, Strom zum Heizen zu nutzen. Es gibt jedoch unterschiedliche Ausprägungen für Elektroheizungen, beispielsweise Nachtspeicher-, Infrarot- und Teilspeicherheizungen. Einzelne Heizkörper sind mit 500 bis 1.000 Euro relativ günstig in der Anschaffung. Welche Gesamtkosten anfallen, hängt vor allem von der gewünschten Heizleistung ab.

Vorteile von Elektroheizungen

  • Günstige Anschaffungskosten
  • Nahezu keine Wartungskosten
  • Geringer Platzbedarf
  • Installation in der Regel unkompliziert
  • Weder Rohrsystem noch Abgaskamin notwendig
  • In einzelnen Räumen nutzbar

Nachteile von Elektroheizungen

  • Vergleichsweise geringer Wirkungsgrad
  • Kilowattstundenpreise für Strom vergleichsweise hoch
  • Niedriger Effizienzgrad
  • Schlechte CO2-Bilanz (wenn nicht mit Ökostrom betrieben)

Wärmepumpe: Umweltwärme in Heizenergie umwandeln

Eine Wärmepumpe nutzt die in der Luft, im Erdreich und im Grundwasser gespeicherte thermische Energie, um Räume aufzuheizen und/oder Warmwasser bereitzustellen. Je nach verwendetem System ergeben sich Anschaffungskosten von 12.000 bis 25.000 Euro. Die Investitionskosten lassen sich jedoch durch Förderungen der Kreditanstalt für Wiederaufbau, des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle und regionaler Energieunternehmen senken.

Vorteile von Wärmepumpen

  • Hohe Energieeffizienz
  • Klimafreundlich
  • Geringe Heiz- und Wartungskosten
  • Unabhängig vom Öl- und Gasmarkt
  • Lässt sich auch zum Kühlen nutzen

Nachteile von Wärmepumpen

  • Hoher Anschaffungspreis
  • Benötigt im Vergleich zu anderen Heizmethoden relativ viel Platz
  • Teilweise behördliche Auflagen
  • Nur bei an Bedarf angepasster Planung wirtschaftlich

Blockheizkraftwerk: kombinierte Strom- und Wärmeerzeugung

Bei einem Blockheizkraftwerk handelt es sich um eine Anlage, die sowohl der Stromerzeugung als auch der Wärmegewinnung dient. Im Gegensatz zur Fernwärme erfolgt die Energiegewinnung jedoch direkt beim Verbraucher. Mit 10.000 bis 30.000 Euro fallen die Anschaffungskosten recht hoch aus. Allerdings existieren verschiedene Förderprogramme, die Eigentümer nutzen können.

Vorteile von Blockheizkraftwerken

  • Hoher Wirkungsgrad aufgrund der kombinierten Strom- und Wärmeerzeugung
  • Unabhängig von Energielieferanten
  • Benötigt nicht viel Platz (Größe vergleichbar mit einem Kühlschrank)
  • Steigert den Wert der Immobilie
  • Vergütung bei Netzeinspeisung überschüssigen Stroms

Nachteile von Blockheizkraftwerken

  • Anschaffungskosten und Wartungskosten relativ hoch
  • Erst wirtschaftlich ab bestimmtem Energieverbrauch
  • Häufig mit fossilen Brennstoffen betrieben

Besonderer Hinweis:

In vielen Fällen empfiehlt es sich, nicht einzig und allein auf ein Heizsystem zu setzen, sondern dieses mit einer zweiten Methode zu kombinieren. Dies gilt vor allem für Heizmethoden, die auf fossile Brennträger zurückgreifen.

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