Fassadendämmung
Eine gute Fassadendämmung hemmt den Wärmeverlust eines Hauses und spart so deutlich Heizkosten ein. Die Investition lohnt sich also, außerdem gibt es Geld vom Staat mittels einer KfW-Förderung. Für die Fassadendämmung stehen unterschiedliche Methoden und Materialien zur Verfügung.
- Fassadendämmung lohnt sich
- Verschiedene Materialien
- Wärmedämmverbundsystem (WDVS)
- Vorgehängte hinterlüftete Fassade
- Kerndämmung
- Kosten
- Staatliche Förderung
Das Wichtigste in Kürze
- Energetische Sanierung ist als Dämmung von innen oder von außen möglich.
- Bei Außendämmung stehen als Optionen Wärmedämmverbundsystem (WDVS), vorgehängte hinterlüftete Fassade oder Kerndämmung zur Wahl.
- Dämmstoffe gibt es auf synthetischer, mineralischer und organischer Basis.
- Für Dämmmaßnahmen an Altbauten kann über die KfW staatliche Förderung beantragt werden.
Fassadendämmung lohnt sich
2016 hat das Umweltbundesamt in einer Studie erneut den Nutzen von Wärmedämmung an Häusern herausgearbeitet. Da Heizen von Wohnraum für fast 60 Prozent des CO2-Ausstoßes verantwortlich ist, liegt hier entsprechend über Heiztechnik und Wärmedämmung ein hohes Einsparpotential von bis zu 90 Prozent. Das zahlt sich für Hausherren und Mieter direkt in niedrigeren Heizkostenrechnungen aus.
Dem Aufwand und Kosten für Fassadendämmung stehen damit die deutliche Senkung der Heizungskosten sowie eine Werterhaltung oder sogar Wertsteigerung der Immobilie gegenüber. Nicht zuletzt ergibt sich ein angenehmeres Wohnklima, weil kalte Wände vermieden werden.
Fassadendämmung für Neu- und Altbau
Es gibt zwei grundsätzliche Ansätze für energetische Sanierung: Dämmung von innen oder Dämmung von außen.
Methoden der Außendämmung sind:
- Wärmedämmverbundsystem (WDVS)
- vorgehängte hinterlüftete Fassade
- Kerndämmung
Für Fassadendämmung wird dabei am häufigsten das günstige Wärmedämmverbundsystem angewendet. Bei Außendämmung geht kein Wohnraum verloren und im Sommer fungiert die Dämmung auch als guter Wärmeschutz.
Innendämmung ist eine sinnvolle Alternative für Fachwerkhäuser, denkmalgeschützte oder reichverzierte Fassaden. Sie wird daher nur bei Altbauten angewendet, während sich Methoden wie Wärmedämmverbundsystem, vorgehängte hinterlüftete Fassade oder Kerndämmung für Dämmung von Alt- und Neubauten eignen.
Materialien für die Fassadendämmung
Synthetische Dämmstoffe sind finanziell die günstigste Variante, sie werden aus Erdöl hergestellt und bei der Produktion mit hoher Verrottungsresistenz und Brandschutzeigenschaften ausgestattet. Dafür sind sie wenig umweltfreundlich oder nachhaltig. Synthetische Dämmstoffe sind:
- Expandiertes Polystyrol (EPS)
- Polyurethan (PUR)
- Polyisocyanurat-Hartschaum (PIR)
Mineralische Dämmstoffe werden aus anorganischen Stoffen wie Kalk, Sand und Stein synthetischen oder natürlichen Ursprungs hergestellt. Zusätzlich zur guten Wärmedämmung regulieren mineralische Dämmstoffe hervorragend die Feuchtigkeit im Baukörper und besitzen von Natur aus ausgezeichnete Brandschutzeigenschaften.
Mineralische Dämmstoffe sind:
- Stein- und Glaswolle
- Calciumsilikat
- Mineralschaum
- Blähton
- Perlit
- Schaumglas
Organische Dämmstoffe aus Fasern tierischen oder pflanzlichen Ursprungs haben den Vorteil, dass sie schadstofffrei, nachhaltig und biologisch abbaubar sind. Dafür sind organische Dämmstoffe meist deutlich teurer als erdölbasierte oder mineralische Materialien. Einige Stoffe wie Kokosfasern verbinden diese Umwelt- und Raumklimafreundlichkeit mit hoher Stabilität und Resistenz gegen Fäulnis, Feuchtigkeit und Ungeziefer. Wolle reinigt zum Beispiel das Raumklima.
Organische Dämmstoffe sind:
- Flachs
- Hanf
- Holzfaser
- Jute
- Holzwolle
- Kokosfaser
- Kork
- Schafwolle
- Schilf
- Seegras
- Stroh
- Zellulose
Wärmedämmverbundsystem (WDVS)
Das Wärmedämmverbundsystem eignet sich für die Außenfassadendämmung von Neu- und Altbauten. WDVS besteht aus mehrschichtigen Dämmplatten mit den Komponenten Befestigung, Dämmstoff, einem Unterputz und der Oberflächenschicht, die entweder Putz oder eine Flachverblendung sein kann. Die Platten werden auf die tragfähige Außenwand in einem Schienensystem angebracht, aufgeklebt und/oder mit Dübeln befestigt. Diese energetische Sanierungsmaßnahme eignet sich gut für Objekte mit einschaligen Außenwänden oder Vormauerschale, deren Fassade sowieso saniert werden soll. Für denkmalgeschützte Häuser, Fassaden mit Ornamentschmuck oder Fachwerk ist WDVS ungeeignet. Hier bieten sich eher Einblasdämmung oder Innendämmung als Alternativen an.
Vorgehängte hinterlüftete Fassade
Bei der Dämmmethode vorgehängte hinterlüftete Fassade befindet sich zwischen Dämm- und Außenschicht eine Hinterlüftungszone. Diese Luftschicht regelt den Feuchtigkeitsausgleich des Baukörpers sehr verlässlich. Die Fassadenverkleidung besteht dabei aus verschiedenen stabilen Materialien wie Holz, Blech, Glasfaserbeton, Stein oder Glas bis hin zur Begrünung. Dadurch dass eine vorgehängte hinterlüftete Fassade statt auf das Mauerwerk auf eine spezielle Unterkonstruktion aufgebracht wird, ist jede von der Energieeinsparverordnung geforderte oder von Bauherren erwünschte Dämmstoffstärke möglich – auch für Passivhäuser.
Kerndämmung
Für Kerndämmung eignen sich besonders zweischaliges Mauerwerk oder der Außenmauer vorgehängte Plattenkonstruktionen. Der Luftspalt von ein bis acht Zentimetern zwischen Vorkonstruktion oder Vormauer und Hintermauer wird bei Kerndämmung mit festen Dämmmatten, Schaum oder losem Dämmgranulat aufgefüllt. Bei energetischen Altbausanierungen ist eine Kerndämmung mit Matten nicht möglich, sondern nur die Einblasdämmung, bei der in die Mauern Löcher gebohrt und Hohlräume mit Granulat aufgefüllt werden.
Innendämmung der Außenwand
Für eine Innendämmung stehen zwei Sanierungsmethoden zur Verfügung: kapillaraktive Innendämmung und Innendämmung mit Dampfbremse.
- Bei einer kapillaraktiven Dämmung sind die Dämmmaterialien darauf ausgerichtet, Kondensfeuchtigkeit aufzunehmen und über ihre Kapillaren geregelt wieder an den Innenraum abzugeben.
- Die Dämmung mit Dampfbremse hindert die warme Innenluft daran, überhaupt in die Dämmschicht zu gelangen und auszukondensieren.
Beide Methoden sollen verhindern, dass sich die Feuchtigkeit der warmen Innenluft an der kühleren Außenwand niederschlägt, dort kondensiert und Schimmel verursacht. Für Innendämmungen sind die Materialien von der Innenverkleidung über die Dämmstoffe bis zum Klebemörtel als Komponentensystem aufeinander abgestimmt. Wie bei den meisten Methoden zur energetischen Sanierung müssen die Anschlüsse zu den Fenstern einbezogen werden, um Kältebrücken zu vermeiden, außerdem bei Innensanierung auch speziell Fugen zu Decken, Innenwänden und Böden.
Fassadendämmung: Kosten
Die Kosten einer Fassadendämmung hängen stark von der Methode, der Stärke der Dämmschicht und dem Material ab, für das man sich entscheidet. Eine Altbausanierung per Einblasdämmung ist weniger effektiv als mit WDVS, kostet aber auch deutlich weniger. Bei Dämmung der Außenwände mit Styropor müssen Bauherren etwa mit 95 bis 130 Euro pro Quadratmeter rechnen, eine Innenwand-Dämmung liegt eher bei 30 bis 40 Euro für den Quadratmeter. Ökologische Materialien sind teurer in der Anschaffung als erdölbasierte, dafür deutlich besser in der Energiebilanz und preiswerter in der Entsorgung.
Staatliche Förderung
Für Dämmmaßnahmen an Altbauten können über die Kreditbank für Wiederaufbau (KfW) staatliche Kredite und Zuschüsse beantragt werden.
Bei einer Förderung durch die KfW müssen Bauherren:
- einen Förderantrag vor der Dämmmaßnahme einreichen,
- oft einen Energieberater einbeziehen, um förderfähig zu sein.
Förderung mit KfW-Kredit und Zuschuss
Die Komplettsanierung unterstützt die Förderbank mit einem KfW-Kredit bis 100.000 Euro mit maximal 30 Jahren Laufzeit und einem maximalen Tilgungszuschuss über 27,5 Prozent, bei der vollen Darlehenssumme also 27.500 Euro. Für diese Förderung muss von den Bauherren ein Energieberater beauftragt werden, der die Förderung auch beantragt.
Bei Wärmedämmung als Einzelmaßnahme vergibt die KfW Kredite von maximal 50.000 Euro ebenfalls mit höchstens 30 Jahren Laufzeit. Hier liegt der Höchsttilgungszuschuss bei 7,5 Prozent des Darlehens, das entspricht 3.750 Euro.
Zuschüsse ohne KfW-Kredit
Ohne einen Kredit können Sie einen staatlichen Zuschuss für Ein- oder Zweifamilienhäuser in Anspruch nehmen. Für Einzelmaßnahmen wie Fassadendämmung gibt es bis zu 50.000 Euro Zuschuss für förderfähige Investitionen, die Höchstgrenze pro Wohneinheit liegt bei 5.000 Euro und 10 Prozent der förderwürdigen Kosten. Bei einer Komplettsanierung zum höheren Dämmstandard des KfW-Effizienzhaus liegt die Fördergrenze pro Wohneinheit bei 100.000 Euro, mit einem maximalen Zuschuss von 30.000 Euro.
Die Fachbetreuung durch Energieeffizienz-Experten für den Zeitraum der Sanierung fördert die KfW, wenn sie mit der KfW-Förderung „Energieeffizient Sanieren“ kombiniert und durch einen Energieberater beantragt wird, mit 50 Prozent der Kosten, höchstens 4.000 Euro.
Vorteile einer Fassadendämmung
- Reduzierung beim Verbrauch fossiler Brennstoffe und der CO2-Emmision zur Unterstützung des Umweltschutzes
- Reduzierung der Heizkosten
- Behagliche Wohnumgebung
- Werterhalt /Wertsteigerung des Gebäudes
Nachteile einer Fassadendämmung
- je nach Fassadenfläche hohe Investitionskosten
- großer Aufwand durch Umbaumaßnahmen
- Umweltbelastung durch Produktion von synthetischen Dämmstoffen und deren Entsorgung
- Schäden am Haus wie Schimmelbildung und Algen durch fehlerhafte Berechnung und Anbringung
Verwandte Themen
Weiterführende Links
Jetzt Gaspreise vergleichen
Sicherheit durch Preisgarantie
Die Preise am Markt steigen. Achten Sie daher bei Ihrem Wechsel auf die Preisgarantien des jeweiligen Tarifs. So können Sie sich bis zu 24 Monate Preisgarantie sichern und müssen sich keine Sorgen um eine Preiserhöhung machen.
-
Gas ab 0,09 Euro/kWh
-
Bis zu 1.250 Euro sparen
So haben wir gerechnet
Wohnort: Wuppertal, 42277
Jahresverbrauch: 18.000 kWh
Günstigster Tarif: immergrün! Spar Gas Premium B, Kosten im ersten Jahr: 1.570,14 Euro
Grundversorgungstarif: WSW Gas Classic, Kosten: 2.890,37 Euro
Einsparung: 1320,22 Euro
(Stand: 04.11.2024) -
Schutz durch Preisgarantie
Die Preise am Markt steigen. Achten Sie daher bei Ihrem Wechsel auf die Preisgarantien des jeweiligen Tarifs. So können Sie sich bis zu 24 Monate Preisgarantie sichern und müssen sich keine Sorgen um eine Preiserhöhung machen.