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CO2-Ausstoß in Deutschland & weltweit

Den weltweiten CO2-Ausstoß zu senken, ist eine Aufgabe, zu der sowohl Staaten als auch Unternehmen und Verbraucher beitragen müssen. 2019 konnte Deutschland seine CO2-Emissionen erneut senken, was größtenteils auf den Umbau der Stromerzeugung zurückgeht. Um die selbstgesteckten Klimaziele erfüllen zu können und im Jahr 2050 wirklich größtenteils treibhausneutral zu sein, gibt es jedoch noch einiges zu tun.

Inhalt dieser Seite
  1. Das Wichtigste in Kürze
  2. Was ist CO2? – Definition
  3. Der CO2-Ausstoß in Deutschland
  4. 10 größten CO2-Emittenten weltweit
  5. Ø-CO2-Ausstoß pro Kopf
  6. CO2-Ausstoß eines Autos
  7. CO2-Ausstoß eines Flugzeugs
  8. CO2 durch Waldbrände
  9. Einfluss auf das Klima
  10. Berechnung
  11. Maßnahmen zur Senkung

Das Wichtigste in Kürze

  • Deutschland allein verursachte 2019 etwa 800 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid.
  • Sowohl in Deutschland als auch weltweit sind insbesondere die Energiewirtschaft und die Industrie für CO2-Emissionen verantwortlich.
  • Mehr als 40 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes gehen auf China und die USA zurück.

Was ist CO2? – Definition

Die chemische Formel CO2 steht für das Gas Kohlenstoffdioxid, oft Kohlendioxid genannt. Die Verbindung aus zwei Sauerstoff-Atomen und einem Kohlenstoff-Atom ergibt ein farbloses, ungiftiges, gut in Wasser lösliches, saures und unbrennbares Gas. CO2 ist mit einem Anteil von 0,04 Volumen-Prozent ein natürlicher Bestandteil der Luft. Das Gas gehört wie andere kohlenstoffhaltige Verbindungen zum globalen Kohlenstoffkreislauf und wird von Pflanzen mit der Energie der Sonne mittels Photosynthese zu Wasser und Kohlenhydraten umgewandelt. Als Ausgangsprodukt der Photosynthese ist CO2 eine Basissubstanz für die Biomasse auf unserer Erde.

Wie entsteht CO2?

Bei der Zersetzung pflanzlicher oder tierischer Organismen entsteht durch aeroben Abbau im umgekehrten Prozess zur Photosynthese wieder CO2, das in die Atmosphäre aufsteigt oder sich in Wasser löst, wie in natürlichem Mineralwasser. Die sprudelnden Bläschen im Mineralwasser werden oft als Kohlensäure (H2CO3) bezeichnet, bestehen tatsächlich aber nur zum geringen Teil aus Kohlensäure und überwiegend aus gelöstem Kohlenstoffdioxid. Darüber hinaus wird CO2 als Nebenprodukt bei der Zellatmung von Lebewesen produziert und auch austretende Vulkangase enthalten CO2. Zusätzlich zu diesen natürlichen Prozessen wird bei der massenhaften Verbrennung von kohlenstoffhaltigen Substanzen wie Öl, Gas, Kohle oder Holz Kohlenstoffdioxid in einem gewaltigen Ausmaß freigesetzt.

Der CO2-Ausstoß in Deutschland

Der deutschlandweite CO2-Ausstoß lag 2019 bei rund 805 Millionen Tonnen. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Rückgang von 51 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid (CO2). Dabei handelte es sich mit Abstand um die größte Senkung der Emissionen der letzten Jahre. Diese Verbesserung erklärt sich vor allem damit, dass die Energieerzeuger aufgrund gestiegener Preise für die Emissionszertifikate deutlich weniger Kohle verbrannt haben. Allerdings konnte auch die Agrarwirtschaft ihre CO2-Emissionen senken. Welche Sektoren hierzulande größtenteils für den Ausstoß von CO2 verantwortlich sind, veranschaulicht die folgende Liste:

  • Energiewirtschaft: circa 40 Prozent
  • Industrie: circa 20 Prozent
  • Straßenverkehr: circa 15 Prozent
  • Privathaushalte: circa 10 Prozent
  • Landwirtschaft: circa 5 Prozent

Auswirkungen durch das Corona-Virus noch unklar

Der Corona-Shutdown hat weltweit zur vorübergehenden Schließung von Fabriken und zu einem deutlichen Rückgang des Auto- und Flugverkehrs geführt. Die Internationale Energieagentur (IEA) prognostiziert für das Jahr 2020, dass der globale CO2-Ausstoß um 2,6 Milliarden Tonnen sinkt, was einen Rückgang von acht Prozent bedeutet. Ob die aufgrund des Virus getroffenen Maßnahmen langfristig zur Reduktion der Kohlenstoffdioxid-Emissionen beitragen, bezweifeln jedoch viele Fachleute. Einerseits erreichte die CO2-Konzentration trotz Corona erst im Mai 2020 neue Höchstwerte. Andererseits lässt sich annehmen, dass die Unternehmen ihre Kapazitäten wieder hochfahren, wenn die Krise vorbei ist.

Die zehn größten CO2-Emittenten weltweit

Während CO2-Emissionen in der Vergangenheit vor allem von den Industrienationen ausgingen, ändert sich dieses Bild immer mehr. Bereits 2005 hat China die Vereinigten Staaten in diesem Bereich überholt. Die beiden Länder verursachen zusammen mehr als 40 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes. Welche Staaten außerdem zu den größten Emittenten der Welt gehören, zeigt die nachfolgende Tabelle mit Daten aus dem Jahr 2018 auf:

Position
Land
Anteil am weltweiten CO2-Ausstoß
1 China 29,7 Prozent
2 USA 13,9 Prozent
3 Indien 6,9 Prozent
4 Russland 4,6 Prozent
5 Japan 3,2 Prozent
6 Deutschland 2,0 Prozent
7 Iran 1,9 Prozent
8 Südkorea 1,8 Prozent
9 Saudi-Arabien 1,7 Prozent
10 Kanada 1,6 Prozent

Der durchschnittliche CO2-Ausstoß pro Kopf

Obwohl China die Liste der größten CO2-Emittenten mit weitem Abstand anführt, liegt der asiatische Staat beim CO2-Ausstoß pro Kopf noch deutlich hinter den Industrienationen und Ölnationen. Welche extremen Unterschiede bei den CO2-Emissionen pro Kopf zwischen verschiedenen Ländern bestehen, wird anhand der nachfolgenden Übersicht deutlich:

Position im Ranking
Land
CO2-Emissionen pro Kopf in Tonnen CO2
1 Palau (Inselstaat) 58
2 Katar 38,2
7 Saudi-Arabien 18,3
13 USA 16,1
28 Deutschland 9,15
36 China 7,95
104 Indien 1,94

Wie hoch ist der CO2-Ausstoß eines Autos?

Wie viel Kohlenstoffdioxid ein Auto beim Fahren emittiert, hängt von vielen Faktoren ab. Einen großen Einfluss haben das Fahrzeugmodell und der Fahrstil. Allerdings lässt sich der CO2-Ausstoß anhand der Menge des verwendeten Kraftstoffes einfach bestimmen:

Kraftstoff
CO2 in Kilogramm pro Liter
Benzin 2,35
Diesel 2,65
Bio-Diesel 0,9
Flüssiggas 1,65

Darüber hinaus gibt es seit 2015 einen Grenzwert von 130 Gramm CO2 pro Kilometer, den Hersteller nicht mehr überschreiten dürfen. Ab 2021 gilt eine Vorgabe von 95 Gramm Kohlenstoffdioxid je Kilometer.

Wie hoch ist der CO2-Ausstoß eines Flugzeugs?

Mit etwas mehr als 200 Gramm je Personenkilometer fällt der CO2-Ausstoß bei Flügen deutlich höher aus als bei allen anderen Beförderungsmitteln. Bei Bus- und Bahnreisen liegt die Menge der Kohlenstoffdioxid-Emissionen lediglich bei etwa 30 beziehungsweise 40 Gramm je Personenkilometer. Bereits ein Kurzstreckenflug wie „Frankfurt – München“ verursacht mehr als 100 Kilogramm direkte CO2-Emissionen. Bei einem Flug von Deutschland nach Sydney sind es sogar mehr als 1.800 Kilogramm an Kohlenstoffdioxid.

Wie hoch ist der CO2-Ausstoß durch Waldbrände?

Feuer in der Natur (dazu zählen auch Brandrodungen, Torfmoorbrände sowie Busch-, Steppen- und Savannenfeuer) sind jährlich für circa acht Milliarden Tonnen an CO2-Emissionen verantwortlich. Das entspricht mehr als 20 Prozent der globalen Emissionen. Insbesondere Großfeuer tragen zur Beschleunigung des Klimawandels bei.

Welchen Einfluss hat CO2 auf das Klima?

Ein Teil der Sonnenstrahlen wird von der Erde und der sie umgebenden Atmosphäre wieder ins All zurückgeworfen. Ein weiterer Teil jedoch durchdringt die Atmosphäre und erwärmt die Erde. Diese Energie wird von der Erde als infrarote Wärmestrahlung in die Atmosphäre reflektiert.

CO2 und die weiteren sogenannten Treibhausgase in der Erdatmosphäre wie Wasserdampf, Methan und andere absorbieren die wärmenden Infrarotstrahlen, hindern sie daran, gleich ins Weltall abzuziehen und lenken sie und ihre Wärme zum Teil wieder auf die Erde. Dieser "Treibhauseffekt" nützt der Erde und ihren Lebewesen eigentlich, denn ohne diese Zusatzwärme läge die Durchschnittstemperatur auf der Erde bei minus 18 Grad Celsius.

Die stetig ansteigende Kohlenstoffdioxid-Konzentration in der Atmosphäre verstärkt diesen Effekt, mehr Wärmestrahlung wird auf die Erde gelenkt. Die anthropogenen, also vom Menschen verursachten CO2-Emissionen gelten als verantwortlich für die globale Erwärmung.

Durch die Erwärmung schmelzen die Eisschichten an den Polen, die nun keine Sonnenstrahlung mehr absorbieren können. In den tauenden Permafrostböden produzieren Mikroorganismen bei der Zersetzung von aufgetauten fossilen Tier- und Pflanzenresten CO2 und Methan in großen Mengen. Der Kreislauf der Erderwärmung nimmt noch einmal Fahrt auf. Auf der Erde wird es allmählich immer wärmer, die Klimazonen verschieben sich und durch die Wassermassen aus dem schmelzenden Eis steigen die Meeresspiegel an.

Wie wird der CO2-Ausstoß berechnet?

Für die Berechnung der CO2-Emissionen gibt es international festgelegte Regeln. Nach der aktuell gültigen Methodik erfassen die verantwortlichen Wissenschaftler sämtliche menschlichen Aktivitäten, die hierzulande zu Emissionen führen. Unter Verwendung eines sogenannten Emissionsfaktors ergibt sich daraus der CO2-Ausstoß. Die Basis für die Berechnung stellen statistisch vermerkte Größen dar, beispielsweise der Verbrauch an Kraftstoffen.

Maßnahmen, um den CO2-Ausstoß zu senken

Es gibt zahlreiche Optionen, den Ausstoß an Kohlenstoffdioxid zu reduzieren. Staaten können mittels Gesetzen einen entsprechenden rechtlichen Rahmen festlegen. In diesem Zusammenhang kann die Bundesrepublik beispielsweise Verbote aussprechen, aber ebenso ökologische Technologien fördern. Wer seine persönliche CO2-Bilanz verbessern will, hat ebenso zahlreiche Möglichkeiten. Dazu zählen beispielsweise:

  • Ökostrom nutzen
  • Auf Fleisch verzichten
  • Regionale Lebensmittel bevorzugen
  • Öfter aufs Auto verzichten und Fahrrad fahren
  • Öffentliche Verkehrsmittel nutzen
  • Wäsche auf der Leine trocknen lassen

Was wird unternommen, um CO2 zu reduzieren?

Im Dezember 2015 haben sich auf der Pariser Klimaschutzkonferenz (COP21) erstmalig 195 Länder auf ein weltweites, rechtsverbindliches Klimaschutzübereinkommen geeinigt. Mit einem weltweiten Aktionsplan durch rasche Senkung der Emissionen soll die Erderwärmung auf unter 2 Grad Celsius begrenzt werden.

Um das Pariser Abkommen umzusetzen, verpflichtete sich die EU zu einer Senkung ihrer Treibhausgasemissionen um nicht weniger als 40 Prozent bis 2030 gegenüber 1990. Eine Reihe von Rechtsvorschriften wurde dafür von der EU und ihren Mitgliedsstaaten auf den Weg gebracht.

  1. Für die Industrie – das System des EU-Emissionshandels: Durch die Einführung von Emissionszertifikaten pro Tonne CO2 soll eine Reduktion des Treibhausgasausstoßes von 43 Prozent gegenüber 2005 erreicht werden.
  2. Emissionssenkung bei Landwirtschaft, Verkehr, Abfall und Gebäuden: Festgelegte nationale Emissionsziele, die das jeweilige Bruttoinlandsprodukt berücksichtigen, sollen in Bereichen, die nicht unter den EU-Emissionshandel fallen wie Landwirtschaft, Verkehr, Abfall und Gebäude, bis 2030 30 Prozent weniger Treibhausgase gegenüber 2005 erreichen. Dieser Sektor ist verantwortlich für knapp 60 Prozent der gesamten Emissionen innerhalb der EU.
  3. Aufforstung: Pro Jahr absorbieren die Wälder in den Ländern der EU CO2 in Höhe von 10,9 Prozent des gesamten Treibhausgasausstoßes der EU. Durch Aufforstung soll dieser positive Effekt unterstützt werden.
  4. Senkung von Fahrzeugemissionen: Da Autos und Kleintransporter 15 Prozent der Kohlendioxid-Emissionen in der EU verursachen, hat das EU-Parlament ein neues Gesetz beschlossen, um den Treibhausgasausstoß für Autos zu reduzieren. In diesem Zusammenhang fordert das EU-Parlament Maßnahmen zu einem leichteren Wechsel auf Elektro- und Hybridfahrzeuge.

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