Nach dem Winter: Im Frühjahr das Haus prüfen
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Das Wichtigste in Kürze
- Nach Ende des Winter ist die richtige Zeit, um das Haus auf Schäden zu überprüfen.
- Dach und Fassade sollten auf Frostschäden und undichte Stellen hin untersucht werden.
- In den Fenstern kommt es häufig zu Schimmelbefall.
- Auch die Eckbereiche und die Wände hinter Schränken sollten auf Schimmel geprüft werden.
- Die Kellerwände sollten keinen weißen "Ausschlag" haben.
Der Winter ist eine jährliche Härteprüfung für Gebäude. Extreme Temperaturen und die Kraft der Elemente hinterlassen ihre Spuren. Häufig sind verrutschte Dachziegel oder Risse in der Fassade die Folge. Kondenswasser an Zimmerwänden kann zu Schimmelbefall führen. Daher sollte das Haus nach dem Ende des Winters genau geprüft werden. Denn je früher Schäden entdeckt und behoben werden, desto geringer sind ihre Auswirkungen.
Dach und Fassade sorgfältig kontrollieren
Das Dach muss im Winter besonders viel aushalten. Besonders nach Stürmen können einzelne Ziegel verrutscht oder sogar zerbrochen sein. Auch Einfassungsbleche rings um die Schornsteine an den Gauben und in Kehlen können Schäden davongetragen haben. Die Folge ist, dass Schnee und Feuchtigkeit auf diesem Weg ins Gebälk und Mauerwerk eindringen können. Morsche Balken und feuchte Wände befördern den Schimmelpilzbefall.
Neben dem Dach sollte auch die Regenrinne geprüft und gesäubert werden. Denn hier sammelt sich Herbstlaub an, das den Winter über liegen bleibt. Das Laub sollte entfernt werden, damit das Regenwasser wieder ungehindert abfließen kann - und überlaufendes Wasser nicht die Fassade durchfeuchtet und ins Haus eindringen kann.
Schließlich kommt die Hausfassade dran. Haben sich im Laufe des Winters Risse gebildet, ist Putz durch den Frost abgeplatzt? Auch bereits ältere Risse können durch den Winter noch vergrößert worden sein. Besonders die Hausecken und die Fassade rund um Fenster und Türen sollte genau betrachtet werden.
Innenräume prüfen: Mit den Fenstern beginnen
Wenn der Außenbereich auf Schäden überprüft ist, folgen die Innenräume. "Los geht es drinnen mit den Fensterlaibungen. An diesen Wärmebrücken entsteht oft Schimmelpilzbefall, der bei oberflächlichem Hinschauen leicht übersehen wird", berichtet Dipl.-Ingenieur Thomas Molitor, stellvertretender technischer Leiter des Sanierungsspezialisten ISOTEC.
Besondere Aufmerksamt für die Eckbereiche
Feuchtigkeit und Schimmelgefahr lauern vor allem in den Eckbereichen des Hauses. In besonders verwinkelten oder verdeckten Ecken, zum Beispiel im Keller, sollte mit der Taschenlampe sorgfältig geprüft werden.
Besonders bedroht sind jeweils die Außenwände des Hauses, da sie im Winter stark auskühlen. Sie sind daher anfällig für die Ablagerung von Tauwasser und die Entwicklung von Schimmelpilzen. "Daraus entsteht auch der typische muffige Kellergeruch, der aus einer wenig beachteten Stelle kommen kann, die im Laufe der Zeit durchfeuchtet worden ist", betont Ingenieur Molitor.
Gibt es weißen “Ausschlag” an den Kellerwänden?
Nach dem Winter kann es auch zu weißen Flecken an den Kellerwänden kommen. Dabei handelt es sich um sogenannte "Salzausblühungen". Der Grund? Viele Sockelabdichtungen von Gebäuden sind undicht. Dadurch kann Streusalz, das im Winter auf die Wege rund ums Haus gestreut wurde, durch die Außenwände ins Innere eindringen. Im Keller oder Erdgeschoss können dann die beschriebenen Flecken entstehen. Das sieht nicht nur hässlich aus, auch Farbe und Putz werden beschädigt. Langfristig ruinieren sie sogar die Fugen zwischen den Steinen, sodass das ganze Mauerwerk marode und die Bausubstanz zerstört werden kann.
Wie sieht es hinter den Schränken aus?
Zuletzt sollten noch die Wände hinter Schränken geprüft werden. Das gilt besonders, wenn sie an Außenwänden stehen. "Nach den vielen frostigen Tagen und Nächten kann es sein, dass sich hinter Schränken, insbesondere Küchen- und Kleiderschränken, die direkt an Außenwänden stehen, Kondenswasser gesammelt und Schimmelpilz gebildet hat", so ISOTEC-Fachmann Molitor.
Um hier unliebsamen Überraschungen vorzubeugen, sollte hier immer ein Abstand von rund 10 bis 15 Zentimetern eingehalten werden. Das verhindert, dass die Luftzirkulation abgeschnitten wird und sich Feuchtigkeit ansammeln kann. Denn das ist der optimale Nährboden für Schimmelpilzbefall.
Bei starkem Schimmelbefall einen Fachmann hinzuziehen
Wird im Zuge des Frühjahrschecks ein Schimmelpilzbefall im Haus entdeckt, heißt es handeln. Das Umweltbundesamt empfiehlt, ab einem Befall von über einem halben Quadratmeter unbedingt einen Fachmann zu Rate zu ziehen - und den Befall fachgerecht beseitigen zu lassen.