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Gasrechnung: Stimmt meine Jahresabrechnung?

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox

Das Wichtigste in Kürze

  • Stimmen Adresse, Kunden- und Zählernummer? Hin und wieder kommt es hier zu Verwechslungen.
  • Wurde der Zählerstand richtig abgelesen? Achten Sie auf Zahlendreher.
  • Wurden Preisänderungen und Boni korrekt berücksichtigt? Rechnen Sie nach.

Der Gasmarkt ist zwar offiziell seit 1998 liberalisiert, ein tatsächlicher Gasanbieterwechsel ist aber erst seit Oktober 2006 möglich. Durch den Wechsel des Gasanbieters kann viel Geld gespart werden. Doch manchmal ist die Rechnung einfach zu hoch - weshalb man sie sorgfältig kontrollieren sollte.

Die Gasrechnung verstehen und überprüfen

Ein erhöhter Gasverbrauch ist eine Möglichkeit für hohe Preise. Eine andere ist, dass die Rechnung nicht stimmt. Auf den ersten Blick mag einem die mehrseitige Jahresabrechnung nur schwer nachvollziehbar erscheinen, da sehr viele Verbrauchswerte aufgeführt werden. Lassen Sie sich davon nicht entmutigen – es gibt ein System. Die meisten Rechnungen sind nach dem gleichen Muster aufgebaut.

Grundsätzlich werden die Abschlagszahlungen, die meist monatlich an den Gasanbieter entrichtet werden, mit dem tatsächlichen Betrag für den Verbrauch in der Jahresabrechnung verrechnet. Zum Beispiel: Sie haben einen Abschlag von 100 Euro im Monat, aufs Jahr gesehen ergibt das eine Summe von 1200 Euro. Diese bereits gezahlten 1200 Euro werden dann vom fälligen Betrag der Jahresabrechnung abgezogen.

Um die Überprüfung der Rechnung für Sie zu erleichtern, erklären wir Ihnen nun, welche Daten relevant sind und wo Sie sie finden.

1. Seite:

Auf der ersten Seite finden Sie links die Abnahmestelle, an die das Gas geliefert wird, sprich Ihre Adresse. Überprüfen Sie Ihre Adresse. Es kommt vor, dass, gerade in Mehrfamilienhäusern, die Abrechnungen der Kunden vertauscht werden.

Auf der rechten Seite sind die Kontaktdaten Ihres Gasanbieters (dessen Name, Anschrift, Service-Rufnummer und Öffnungszeiten) sowie Ihre Kundennummer aufgeführt.

In der Mitte befindet sich der Rechnungsbetrag für den angegebenen Zeitraum (z.B. 01.01.2022 bis 31.12.2022). Meistens wird sowohl der Netto- (ohne Mehrwertsteuer) als auch der Bruttobetrag (inklusive Mehrwertsteuer) angegeben. Falls Sie von Ihrem Versorger nicht nur Gas, sondern auch Strom und Wasser beziehen, werden diese Posten dort auch aufgelistet.

Unter dem Rechnungsbetrag wird darüber hinaus noch darauf hingewiesen, zu welchem Datum der fällige Betrag abgebucht wird und von welchem Konto.

Auf der ersten Seite wird oft bereits die Verbrauchsmenge angegeben. Aus der Differenz zwischen dem neuen (Ende des Abrechnungszeitraums) und alten (Beginn des Abrechnungszeitraums) Zählerstand ergibt sich das Messergebnis, das in Kubikmetern (m³) aufgelistet wird. Die Anzahl der Kubikmeter wird mit dem Brennwert und der Zustandszahl (z-Zahl) multipliziert. Daraus ergibt sich die verbrauchte Menge in Kilowattstunden (kWh).

Mögliche Ursachen für Abweichungen

Wenn Sie auffällige Abweichungen zum letzten Abrechnungszeitraum bei der verbrauchten Gasmenge feststellen, klären Sie, ob eine der folgenden Möglichkeiten die Ursache dafür sein könnte:

1. Veränderung der Anzahl der im Haushalt lebenden Personen

2. Anschaffung eines Gasherdes

3. Gasheizung: langer, kalter Winter oder veralteter Gasheizkessel

4. Defekter Zähler

Den Gasverbrauch kontrollieren

Wenn Sie einfach nur die Richtigkeit des zu zahlenden Betrags auf der Rechnung überprüfen möchten, benötigen Sie folgende Daten:

1. den alten Zählerstand ( Zählerstand zu Beginn der Abrechnungsperiode ) z.B. 01.01.2023

2. den neuen Zählerstand (Zählerstand zum Ende der Abrechnungsperiode) z.B. 31.12.2023

Ziehen Sie einfach den alten vom neuen Zählerstand ab. Diese Differenz ist der Verbrauch der Abrechnungsperiode. Vergleichen Sie diesen mit dem vom Anbieter aufgeführten Verbrauch. Wenn diese beiden Werte nicht übereinstimmen, überprüfen Sie die einzeln aufgeführten Teilverbräuche. Diese müssen einzeln aufgeschlüsselt werden, wenn es in der Abrechnungsperiode zu Preiserhöhungen oder Senkungen kam. Angegeben werden die jeweils gültigen Preise und der Zeitraum, für den sie aktuell waren. Manchmal ist aber auch ein Zahlendreher die Ursache für die fehlende Übereinstimmung der beiden Werte. Wenn dies der Fall ist, kontaktieren Sie Ihren Anbieter.

Teilverbräuche nachrechnen

Überprüfen Sie darüberhinaus auch die einzelnen Teilverbräuche. Dazu nehmen Sie die Anzahl der Kilowattstunden für den jeweiligen Zeitraum und multiplizieren sie mit dem zu dem Zeitraum aktuellen Preis, der dort angegeben wird. Beachten Sie dabei, dass die meisten Anbieter den Preis netto, also ohne Mehrwertsteuer angeben. Sie müssen daher zu der Summe noch einmal 19 Prozent hinzu addieren.