Gasaustritt Symptome: Gasaustritt erkennen & messen
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Gasgeruch in der Wohnung oder im Haus sollten Sie generell immer ernst nehmen. Wie Sie ausströmendes Gas erkennen können und in solch einem Fall richtig handeln, lesen Sie in dieser Information.
Das Wichtigste in Kürze
- Gas ist in seinem natürlichen Zustand geruchlos. Dem Gas wird ein markanter Geruch beigemischt, so dass ein Gasaustritt schnell erkannt werden kann.
- Wenn Gasaustritt-Symptome gespürt werden, ist es wichtig Ruhe zu bewahren, ausreichend zu lüften und Feuer jeglicher Art zu vermeiden.
- Wenn möglich sollte der Gashahn abgedreht und dann umgehend das Gebäude verlassen werden.
Gasaustritt: per Geruch oder Geräusch erkennen
In seinem natürlichen Zustand ist Erdgas generell geruchlos. Da der Nutzer auf diese Weise Gasaustritt nicht erkennen kann, wurde dem Gas ein Geruch hinzugefügt, der dabei hilft, Gasaustritt schnell wahrnehmen zu können. Früher setzten die Fachleute zur Feststellung des Gasaustritts der Substanz einen schwefelhaltigen Stoff mit einem fauligen Geruch zu, so dass der Bewohner den Gasaustritt sofort bemerken konnte.
Seit einiger Zeit gibt es einen neuen "Warngeruch", der ungefähr so wie Klebstoff oder Ammoniak riecht. Dieser Stoff wird jedoch nicht immer eingesetzt, so dass Sie auf jeden Fall aufmerksam sein sollten. Wenn Sie sich nicht auf Ihre eigenen Nase alleine verlassen möchten, so können Sie sich in einem Baumarkt eine Gaswarngerät kaufen, das Sie zum Beispiel in der Nähe eines Gasherdes installieren können. Sobald Gas austritt, schlägt das Instrument akustisch oder optisch Alarm, so dass sich keine Gasaustritt-Symptome bilden können.
Unser Tipp: Am besten erkundigen Sie sich, welcher Gasaustritts-Geruch dem Gas für Ihre Wohnung oder Ihrem Haus beigemengt wurde.
Gasaustritt: was tun?
Falls Sie einen Gasgeruch wahrnehmen sollten, oder sogar Gasaustritt Symptome spüren, müssen Sie sofort handeln! Dabei sind folgende erste Schritte hilfreich:
- Bewahren Sie Ruhe
- Lüften Sie ausreichend
- Achten Sie darauf, Feuer jeglicher Art zu vermeiden und alle elektrischen Geräte auszuschalten
Generell können Sie mit einem speziellen Messgerät den Gasaustritt messen. Gasgeruch kann immer eine potenzielle Gefahr signalisieren. Daher müssen Sie sofort brennende Kerzen und andere Feuerquellen so schnell wie möglich löschen. Denn sofern die Konzentration in der Luft den Mindestwert erlangt hat, ist ein winziger Funke zur Entzündung des Gases ausreichend!
Einen Kamin oder einen brennenden Ofen können Sie natürlich nicht im Handumdrehen löschen. In einem solchen Fall ist frische Luft die Lösung. Daher öffnen Sie alle Fenster und Türen ins Freie so weit wie möglich. Optimal ist es, wenn Sie für Durchzug sorgen, denn so fällt die Gaskonzentration schnell ab.
Da von elektrischen Geräten eine Funkengefahr ausgehen kann, sollte keine solche Vorrichtung in Betrieb sein. Denn nicht nur offenes Feuer kann als Quelle der Zündung beim Gasaustritt dienen, sondern Funkenschlag ebenfalls. So besteht unter Umständen die Möglichkeit, dass sich lediglich durch die Betätigung eines Licht- oder Geräteschalters, sowie das Entfernen von Steckern aus der Steckdose eine Gasexplosion entwickeln kann.
Aus diesem Grund sollten Sie während und nach den ersten Maßnahmen gegen Gasaustritt niemals ein Elektrogerät nutzen! Was Sie vielleicht noch nicht wissen: Bei einer äußerst hohen Konzentration des Gases kann sogar ein Handy der Auslöser für eine Explosion sein! Daher nehmen Sie bitte auch das Mobiltelefon nicht in Betrieb!
Meiden Sie auf jeden Fall untere Stockwerke und, wenn möglich, den Keller
Gas ist immer schwerer als Luft. Das heißt im Klartext, dass explosives Gas- Sauerstoffgemisch vor allem am Boden "lang kriecht". Falls sich unter geschlossenen Türen Schlitze befinden, kann dieses Gemisch darunter hindurch ziehen. Bei Treppen fließt das Gas sozusagen "auf ihnen" hinunter. Das ist auch der Grund dafür, dass sich Gasexplosionen oft im Keller bilden. Die Folge ist eine extrem starke Druckwelle auf das Fundament, die das ganze Haus zum Einsturz bringen kann. Wenn Sie im oberen Bereich des Hauses Gasaustritt-Geruch feststellen sollten, kann es sein, dass tiefer liegende Stockwerke und Räume bereits stark vom Gasaustritt belastet sind, dann sind diese Räumlichkeiten keinesfalls sicher!
Bei Gasaustritt drehen Sie immer auch den Gashahn ab
Gerade wenn Sie die Ursache des Gasgeruchs nicht genau kennen, ist es ratsam, dass Sie nach den aufgeführten Sicherheitsmaßnahmen den Haupthahn der Gaszufuhr abdrehen. Sollte sich dieser im Keller befinden, müssen Sie, aus den aufgeführten Gründen, besonders vorsichtig handeln. Einen Grund zur Entwarnung nach der Schließung des Haupthahns liegt nicht vor! Die Gefahr ist erst dann gebannt, wenn Sie die Quelle "Gasaustritt" ohne jeden Zweifel entdeckt haben und die inneren Räume komplett gelüftet sind. Allerdings kümmern sich bei Mietobjekten meist Spezialisten um diese Dinge.
Verlassen Sie das Haus
Die enorme Gefahr, die von einem Gasaustritt ausgeht, dürfen Sie niemals unterschätzen! Informieren Sie daher alle Mieter über den Vorfall. Aber bitte nicht klingeln, sondern nur an der Tür klopfen! Keiner darf offenes Feuer entzünden! Am sichersten ist es, wenn Sie mit Ihren Mitbewohnern inklusive etwaiger Haustiere das Gebäude zügig verlassen und alle einen sicheren Abstand zu der Immobilie wahren. Rufen Sie die Feuerwehr, und informieren Sie den Bereitschaftsdienst des Gasnetzbetreibers Sobald die Bewohner in Sicherheit sind, alle möglichen Maßnahmen gegen eine zunehmende Gaskonzentration unternommen und der Gashahn im besten Fall abgestellt wurde, ist es an der Zeit, die zuständige Feuerwehr zu verständigen. Ist dies nicht schon geschehen, so wird sie den Gasaustritt messen und die Fehlerquelle suchen. Der Bereitschaftsdienst behebt dann gegebenenfalls den Schaden, wobei der Gas-Haupthahn ausschließlich von einem Experten geöffnet werden darf.
Wissen hilft bei Gasaustritt, richtig zu handeln. Daher ist es sehr empfehlenswert, dass Sie sich im Ernstfall an diese Tipps halten!
Wie Sie sich auch als Laie vor Gasaustritt schützen können
Der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches e.V., abgekürzt "DVGW", als Branchenverband der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft, empfiehlt eine jährliche Kontrolle vorzunehmen, die auch von Laien geleistet werden kann. Sie verlangt keine besonderen technischen Fertigkeiten. So können Sie folgende Dinge überprüfen:
- Bezüglich der Gasleitung können Sie prüfen, ob die Hauptsperreinrichtung frei zugänglich ist. Der Hebel dieser Vorrichtung ist an der Stelle installiert, an der die Gasleitung durch die Wand in das Haus geleitet wird. Dieser wird genutzt, um bei kurzfristig notwendigen Arbeiten an der Anlage oder im Notfall die Zufuhr des Gases zu unterbrechen. Auch haben Sie die Möglichkeit, festzustellen, ob die Gasleitung nicht durchhängt, sondern gut befestigt ist. Sieht sie beschädigt aus, sollten Sie einen Fachmann zu Rate ziehen.
- Falls Sie einen Gasherd besitzen und dieser an einer Gassteckdose angeschlossen sein sollte, ist es ratsam, die Schlauchleitung nicht hinter dem Herd herzuführen. Ebenso sollten Sie die Leitung regelmäßig kontrollieren, denn sie darf keine Knicke haben.
Fazit
Wie Sie lesen konnten, muss Sie ein Gasaustritt bei einiger Sorgfalt nicht unbedingt aus heiterem Himmel überraschen, da Sie im Vorfeld zur Verhinderung, selbst als Laie, beitragen können. Gefragt ist Ihre Aufmerksamkeit, zum Beispiel um Gasaustritt erkennen zu können sowie Ihr umsichtiges und unverzügliches Handeln, um sich und eventuell auch andere Menschen vor den gefährlichen Folgen bei einem Gasaustritt wirksam zu schützen.