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Zweiter Markt für Gas und Kohle?

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Berlin - Einige Energieversorger fordern wegen starker Verluste einen Kapazitätsmarkt für das Bereithalten konventioneller Kraftwerke. Doch der zweite Markt ist umstritten.

Das traditionelle Erzeugungsgeschäft mit Kohle- und Gaskraftwerken ist für Deutschlands Versorger unattraktiv geworden. Die Börsenstrompreise fielen wegen der starken Konkurrenz von Wind- und Sonnenstrom deutlich auf unter 35 Euro pro Megawattstunde. Derzeit liegen die Stromkontrakte für 2017 sogar nur bei rund 32 Euro. Kalkulationsbasis für in den vergangenen Jahren errichtete Neuanlagen waren aber 55 bis 60 Euro. Viele Versorger mussten deshalb Milliarden abschreiben.

Kohlekraftwerk mit Verlusten

Das hat auch der Stadtwerbeverbund Trianel schmerzlich erfahren: Das Ende 2013 ans Netz gegangene Trianel-Kohlekraftwerk im westfälischen Lünen wird 2014 - in seinem ersten vollen Betriebsjahr - voraussichtlich einschließlich der Kapitalkosten voraussichtlich 100 Millionen Euro Verlust erwirtschaften. Der Verbund von 56 kommunalen Gesellschaftern musste seine Rückstellungen auf 35 Millionen Euro deutlich erhöhen.

Politik und Fachwelt lehnen zweiten Markt ab

Politisch fordert Trianel - unisono mit dem Kommunalversorgerverband VKU und großen Teilen der Branche - einen Kapazitätsmarkt für das Bereithalten konventioneller Kraftwerke, die wegen der Konkurrenz von Wind und Sonne immer seltener laufen. Ein solcher zweiter Markt ist aber politisch umstritten und wird auch in Teilen der Fachwelt abgelehnt. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) sprach von einem "Hartz IV für Kraftwerke". Vor 2016 rechnet kaum jemand mit einer Einführung - wenn überhaupt.