Zwei Grad weniger - Die Klimaziele der EU bis 2030
Stand: 21.10.2014
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Brüssel - Im Kampf gegen die Erderwärmung hat sich Europa Ziele gesetzt für 2020. Beim EU-Gipfel wollen sich die Staats- und Regierungschefs ab Donnerstag auf neue Zielmarken für 2030 einigen. Damit würde die EU dann auch bei der großen internationalen Klimakonferenz Ende 2015 in Paris antreten. Ziel bleibt, die Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen.
KOHLENDIOXID (CO2): Treibhausgase verändern die Atmosphäre der Erde und tragen damit zu ihrer Erwärmung bei. Das wichtigste Treibhausgas ist CO2. Es entsteht beim Verbrauch fossiler Brennstoffe wie Kohle, Öl und Gas. Die EU will den CO2-Ausstoß bis 2020 um ein Fünftel kappen, verglichen mit 1990. Damit dieser Durchschnittswert erreicht wird, haben die EU-Staaten verpflichtende nationale CO2-Ziele akzeptiert. Für 2030 fasst die EU nun ein neues verbindliches Sparziel von 40 Prozent ins Auge (wieder im Vergleich zu 1990). Es soll wie bisher auf die einzelnen EU-Länder umgelegt werden. Diese Lastenteilung dürfte einer der Hauptstreitpunkte beim Gipfel werden.
ÖKOENERGIEN: Erneuerbare Energien aus Wind oder Sonne sind klimaschonender als fossile Brennstoffe. Deshalb haben sich die EU-Staaten verpflichtet, ihren Anteil bis 2020 zu erhöhen. Jedes Land hat eine eigene Zielmarke, aber im europäischen Durchschnitt soll der Anteil der Ökoenergien 2020 bei einem Fünftel liegen. Für 2030 hat die EU-Kommission einen Anteil von mindestens 27 Prozent vorgeschlagen, der aber nur für die EU als Ganzes verbindlich wäre. Gesetzlich festgeschriebene - und einklagbare - nationale Ziele gäbe es nicht mehr.
ENERGIESPAREN: Auch durch niedrigeren Energieverbrauch wird das Klima geschont. Derzeit gilt in der EU ein unverbindliches Einsparziel von 20 Prozent an Wärme und Strom für 2020 - verglichen mit dem vorhergesagten Energieverbrauch ohne Auflagen der Politik ("business as usual"). Für 2030 hat die EU-Kommission nun ein Energiesparziel von 30 Prozent vorgeschlagen. Ob dies verbindlich festgelegt wird, bleibt abzuwarten. Das Thema ist jedenfalls hochumstritten: Großbritannien will davon nichts wissen, und auch in Osteuropa kommt die Idee nicht gut an.